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Wissen wir jetzt eigentlich schon, wie das passieren konnte?
#52
(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: Also ich hoffe inständig, dass es nicht so ist! Und finde es seltsam, dass es Dir schwammig vorkommt...
Um nicht bei Adam und Eva anzufangen, aber evolutionär ist der Mensch doch recht abgeschlossen.

Was soll das denn heissen? Dass wir uns demnaechst kollektiv ins Jenseits befoerdern werden? Moeglich, aber ich hoffe doch, dass das nicht passieren wird. Der Mensch unterliegt auch heute noch voll Evolutionsdruecken, und ja, auch solche Veraenderungen sind weiterhin messbar.

(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: Auch das menschliche Gehirn kann sich wohl nicht mehr weiter entwickeln, die Grenzen sind an diesem Punkt durch verschiedene Parameter erreicht. Weitere Evolution kann es nur auf der Ebene des Bewusstseins geben.

Also, ich weiss nicht, wo Du das her hast, aber ich halte diese Aussage fuer grundfalsch und voellig aus der Luft gegriffen. Deshalb halte ich auch die Schlussfolgerung, nur das Bewusstsein koenne sich noch aendern, fuer unbegruendet. Die menschliche Hirngroesse z.B. schrumpft ja jetzt schon seit geraumer Zeit, und da ist durchaus Luft nach oben.

(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: Wenn also die Frage des Lernens aus der Vergangenheit im Raum steht, dann muss sich irgendwas bei der Bewusstheit verändern. Auch auf intellektuellem Wege kann man Dinge bewusst machen, man könnte zB im Unterricht auf das von Dir erwähnte "Quäl-Experiment" hinweisen; dennoch wird eine wirkliche Veränderung nicht durch Wissen erfolgen, die Probanden des Experiments werden ja auch "gewusst" haben, dass sie eigentlich "gute" Menschen sind.

Solange eine Handlung einen Vorteil verspricht, wird das immer in Konkurrenz stehen zu ethischen Ueberlegungen. Zu tun, was der Chef sagt, schaetzen die meisten Menschen als vorteilhaft fuer ihre eigene Zukunft ein. Wenn man selbst noch einen materiellen Vorteil erhaelt, besiegelt das meist das Ignorieren aller Bedenken. Im Prinzip treffen wir halt auf instinktives Bewusstsein dessen, wie die menschliche Gesellschaft tatsaechlich tickt, abseits aller blumigen Worte.

(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: Sehe ich nicht so, bei "ob der Nutzen das wert ist" schwingt wieder begrenzter Egoismus mit. Worauf es vielmehr ankommt ist, dass die Entscheidungen mit größtmöglicher Bewusstheit, umfassender Einbezugnahme, Verantwortung und dadurch mit bestmöglicher Abwägung getroffen werden. Es kann Situationen geben, wo ein Wehtun unvermeidbar ist, aber gerade dann hoffe ich, dass kein Trump daran ist, darüber abzuwägen.

Egoismus ist ueberlebensnotwendig und deshalb in jeden Menschen "einprogrammiert". Das kann bestenfalls auf Populationen ausgeweitet werden, wo Einzelne durch Altruismus ihre Gewinne auf Andere uebertragen, aber auch das passiert normalerweise nur in einem solchen Kreis, von dem man im Normalfall auch eine Gegenleistung erwarten kann. Sobald dieses Geben und Nehmen in Schieflage geraet, suchen sich die Benachteiligten jemand Anderes, dem sie zutrauen, dass er auch mal etwas fuer sie macht. Ein Trump ist dann die natuerliche Folge.

(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: Um das auch hier nochmal zu verdeutlichen, "Einer der Ihren" ist das Gegenteil von "Menschlichkeit". Das sind rein mentale Entzweiungen...

Das ist viel zu simpel gedacht. Im Prinzip wurde das jetzt schon x-mal in diesem Thread angesprochen: menschliche Konflikte haben so gut wie immer den Kampf um Ressourcen als Grund. Alles andere, Ideologien, Religion etc., sind schlicht Beiwerk, dass der Selbstrechtfertigung dient. Wir sind die Guten. Die Bibel macht's doch schon vor: ein Versprechen Gottes ist es, das rechtfertigt, einem anderen Volk deren Land wegzunehmen und sie, ihre Frauen und Kinder, zu massakrieren. Diese Geschichte ist die zentrale Botschaft des Hexateuch, auch wenn wir das gerne heute runterspielen.

Es ist die alte Geschichte: ein Mensch hat, was man braucht oder will. Dann wird irgendeine Rechtfertigung gefunden, egal was, um sagen zu koenne, dass alles Morden nur fuer die gute Sache geschieht. Und das Mehren von Besitz galt schon immer als "gute Sache".

(01-03-2021, 11:43)eddyman schrieb: , die teils anhand völlig hanebüchener Kriterien etabliert werden (Sunniten und Schiiten?!?), und entsprechen nicht der zugrundeliegenden Realität, dass wir alle Kern-Menschen sind. Eine Bewusstseinserweiterung meint (so klischeebeladen das Wort ist), die eigenen Grenzen der Wahrnehmung zu sprengen. (Die völlige Sprengung wäre dann Erleuchtung.)
Das ist sehr grundsätzlich, aber dafür auch immer wahr: Wenn es kein "wir" und "die anderen", keine "Weißen" und "Schwarze", "Republikaner" und "Demokraten", "Deutschen" und "Juden" usw. gibt... dann wäre was gelernt. Und eine solche Feststellung rein auf intellektueller Ebene getroffen, wäre unzureichend. Das Wort "Bewusstheit" sollte daher schon salonfähiger werden...

Wenn mir irgendwer erklaeren koennte, auf welche Art und Weise "Bewusstsein" handfeste Interessengegensaetze loesen koennte, waere ich ganz Ohr. Interessenkonflikte sind unvermeidbar. Selbst die besten "Fuehrer" der Menschheit haben meist an irgendeiner Stelle ihren Suendenfall, wo dann doch eine Gruppe gegen eine andere ausgespielt wird, weil empfunden wird, dass es nicht anders geht.
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RE: Wissen wir jetzt eigentlich schon, wie das passieren konnte? - von Ulan - 01-03-2021, 19:37

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