07-11-2020, 16:57
(07-11-2020, 15:11)Ulan schrieb: Man muss das nicht alles auf heidnische Einfluesse zurueckfuehren, vor allem, da auch das Judentum der Zeit, als viele Texte des AT noch finalisiert oder gar erst geschrieben wurden, zu einem Gutteil hellenisiert war, trotz des zurschaugestellten Widerstands.
Es geht hier vor Damaskus um geistige Einflüsse, speziell auf Paulus. Denen er in seinem Leben vor Damaskus ausgesetzt war.
Dafür sind folgende Fakten relevant gewesen:
- Paulus wuchs in Tarsos auf, einer kulturell und ganz vom griechischen Geist geprägten Stadt.
- Sein Vater, wohlsituiert offensichtlich, war auch Römer, Paulus durch Geburt also "Doppelstaatler". Die römische Denkweise, Philosophie und Religionsvorstellung waren ihm gut bekannt. Er wuchs in einer völlig hellenistisch orientierten Umwelt auf.
- Er wurde in jüdischer Religion erzogen, als junger Mann studierte er vllt. an der Schule Gamaliel I, eines Hillel-Enkels
- Jesus hatte er nie kennen gelernt, dessen Lehre mag ihm vielleicht rudimentär aus der Verfolgungszeit der Urgemeinde/Steinigungsrede des Stephanus bekannt gewesen sein.
- Mit dieser Disposition stieg er aufs Pferd und stürzte im Lichtstrahl zu Boden.
Und dann sind da ja auch noch die ungeklärten 3 Jahre des Paulus danach in "Arabien". Was da geschah, weiß auch kein Mensch. Diese Frage hat mich mal hierher geführt.
Und außerdem: Zwischen dem ersten zweiwöchigen Treffen von Paulus und Petrus im Haus von Petrus (unmittelbar nach diesen 3 Jahren Wüste) und dem Wiedersehen danach vergingen immerhin satte 14 Jahre.
Paulus entwickelte sein Christentum völlig losgelöst von der "echten" Urgemeinde in Jerusalem. Er hatte den Boden des Judentums verlassen, auch wenn er anfangs noch in Synagogen (wo auch sonst?) predigte.
MfG
