29-09-2020, 11:55
(28-09-2020, 20:13)eddyman schrieb: Ich finde, das Eigentliche wurde noch überhaupt nicht angesprochen!
Das stimmt. Denn zum "Eigentlichen" gehört der Glaube. Mit dem Kirchenaustritt fällt man nicht gleichzeitig zwangsläufig auch vom Glauben ab! Kirche und Glaube haben nur auf den ersten Blick miteinander zu tun.
Auf den zweiten Blick fühlt man sich freier, seinen Glauben zu leben, ohne dem dogmatischen Zwang der Kirche ausgeliefert zu sein. In jedem Sonntags-Gottesdienst, den ich besuchte, musste ich z.B. im Apostolicum bereits im ersten Satz viermal lügen:
Ich glaube an einen Gott - aber nicht als "allmächtigen" Vater.
Ich glaube an Gott - aber nicht als Schöpfer des Himmels und der Erde
Ich glaube an einen Wanderprediger Jesus, aber nicht geboren von einer Jungfrau
und auch nicht an seine Wiederauferstehung von den Toten, sitzend zur Rechten Gottes , richtend die Lebenden und die Toten..
Das ist vielmehr der Stoff aus dem die Märchen sind.
Man kann dieses Glaubensbekenntnis nun theologisch drehen und wenden wie man will. In seiner klaren Aussage ist es nicht interpretierbar - und deshalb für die meisten Menschen heute auch nicht mehr "glaubwürdig".
Dies ist - neben vielen schwer verzeihlichen Fehlern des göttlichen "Bodenpersonals" in all den Jahrhunderten - der Hauptgrund für die Kirchenflucht aufgeklärter Leute von heute.
MfG
