(26-09-2020, 10:13)Davut schrieb: Übrigens war es der Arianer Eusebius, der Konstantin auf dessen Sterbebett getauft haben soll. Derselbe Eusebius aus Caesarea, der Arius lange vor dem Konzil Unterschlupf gewährt hatte.
Der Bischof, der Konstantin - auf dem Sterbebett - getauft hat*, war Origenist und hiess Eusebius, aber das war Eusebius von Nikomedia, der ehemaligen Residenz von Diokletian ein paar Kilometer oestlich von Byzanz, das auch von Konstantin als Residenz genutzt wurde. Konstantin hatte die Residenz von Nikomedia und diesen Bischof von seinem besiegten Mitkaiser Licinius im Jahre 324 uebernommen Dieser Eusebius gehoerte zu der Gruppe der Origenisten, war wahrscheinlich ein Mitschueler des Arius, und er vertrat die Position des Arius fuehrend auf dem Konzil von Nicaea; er unterschrieb aber letztlich das nicaeanische Glaubensbekenntnis. Eusebius von Caesarea dagegen ist der beruehmte Kirchenhistoriker und sympathisierte auch mit Arius; zumindest gewahrte er Arius in Caesarea Unterschlupf, um ihn vor seinen Verfolgern zu schuetzen. Konstantin selbst hat sich ja auch fuer Arius eingesetzt.
*siehe aber Bions Einwand auf Seite 1. Dass Konstantin nach senem Tod als "Divus" vergoettlicht (und als Sol Invictus dargestellt) wurde, wie die meisten anderen roemischen Kaiser, ist eindeutig belegt. Mit unserer Vorstellung von Christentum hatte Konstantins Verhaeltnis zum Christentum wohl in Wahrheit nur sehr wenig zu tun.

