11-09-2020, 18:33
(10-09-2020, 22:01)Sinai schrieb: Fälschung kann da keine dahinter sein - denn Fälscher würden nicht so einen Mist bauen
Die Annahme, dass die Schenkungsurkunde schon deshalb echt sein müsse, weil sie zu plump gefälscht sei, entschärft natürlich jeden sachlichen Einwand.
Nochmals:
Neben vielen anderen Ungereimtheiten war auffällig, dass in der Schenkungsurkunde angeführt ist, der Bischof von Rom solle zukünftig die Obergewalt über die Patriarchenstühle von Alexandrien, Antiochien, Jerusalem und Constantinopel und über alle Kirchen der Welt haben. Nun hat die Stadt zum angeblichen Zeitpunkt des Entstehens der Urkunde aber Byzantion, mit der Neugründung durch Konstantin für ein paar Jahre "Neues Rom" und wohl erst nach Konstantins Tod Konstantinopel geheißen.
Schon alleine aus diesem Grund konnte die Urkunde nicht zu dem Zeitpunkt entstanden sein, wie sie das glaubhaft machen will.
Man hat auch kaum mehr versucht, die Fälschung zu bestreiten. Nur sollte die Schandtat jemandem in die Schuhe zu geschoben werden, der sich außerhalb des Herrschaftsbereichs des römischen Bischofs befand. Griechen sollten dafür ebenso herhalten, wie Franken.
Nach Döllinger soll der Text übrigens ursprünglich in lateinischer Sprache verfasst und erst später ins Griechische übersetzt worden sein.
MfG B.

