Das ist die Frage... ich sehe diesen Punkt etwas anders. Es gibt Erlebnisse in meinem Leben, die so intensiv waren, dass ich mich auch 20 Jahre später noch an sie erinnern kann. Bei diesen Erlebnissen geht es nicht um konkrete Daten, als vielmehr um Begegnungen mit Menschen. Ich kann aus dieser persönlichen Erfahrung ableiten, dass wenn für die Jünger das Erlebnis des Auferstandenen so zutiefst bewegend war, wie es auch aus den Ausschmückungen hergeleitet werden kann, es sich entsprechend eingeprägt hat. Natürlich können einzelne Daten in diesen Erlebnissen abweichen, sich mit der Zeit verändern oder neue theologische Deutungen gewinnen, worauf Ulan auch hingewiesen hat, aber die eigentümliche Erfahrung bleibt erhalten. Aus meiner Sicht setzt genau hier der Kernpunkt des Christentums an: dass es nicht um eine explizit schriftlich festgehaltene Glaubenslehre geht, bei der man sich 500 Jahre später fragen muss, ob der Inhalt zu 100% erhalten ist, sondern um eine besondere Begegnung zwischen den Jüngern und Jesu - und diese Begegnung, "Erfahrung", tradiert sich nun durch die Jahrhunderte und nimmt in der einen oder anderen Denkform Gestalt an, entwickelt sich weiter, wird manchmal korrigiert oder sollte korrigiert werden etc. Deswegen ist die Einheit des Christentums auch der Glaube an eine Person, nicht an eine konkrete Lehre.
Auferweckung und Auferstehung
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