(11-07-2020, 08:02)Herbert schrieb: .
@Davut:
Selbst wenn das Johannes Evangelium erst 100 nach Christus geschrieben wurde, wie es in der uns heute bekannten Form vorliegt, so lässt sich doch nicht ausschliessen, dass es schon früher wenigstens eine "abgespeckte" – weniger umfangreiche – Version gegeben haben könnte, die von den Jüngern verabschiedet wurde.
"Lässt sich nicht ausschließen" heißt nicht, dass es deswegen auch wahrscheinlich so gewesen sein muss.
Wer waren diese Jünger? Aus welchen Gesellschaftsschichten kamen sie und wie "tickten" diese Menschen?
Was man heute bei allen Sekten-Anhängern und Guru-Hörigen so beobachtet, spricht nicht dafür, dass es sich bei Sekten-Anhängern und Guru-Hörigen um Leute handelt, die ihre eigene "Wahrnehmung" besonders gerne kritisch und realitätsbezogen reflektieren. Dabei leben wir heute in einem technologischen Zeitalter das Menschen aus der Eisenzeit, in welcher auch Jesus und seine hörigen Anhänger noch lebten, als eine von Zauberei und Magie beherrschte Wirklichkeit erleben würden, wenn sie plötzlich von den Toten auferstehen täten.
Trotzdem scheinen auch schon die allermeisten damals lebenden Menschen verstanden zu haben, dass sämtliche, in ihrer Alltagserfahrung in Erscheinung tretenden Wunder, nur ein Frage der Interpretation des Zufalls sind.
Jesus, der diesen Menschen damals eine viel bessere Welt in Aussicht stellte und sogar ein ewiges Leben darin versprach, wenn sie das eigene Denken und Fühlen seinen Herrschaftsansprüchen unterordnen, hat zu seinen eigenen irdischen Lebzeiten nur sehr wenige der eigene Landsleute und Zeitgenossen überzeugen können.
So dass man auch nicht ganz ausschließen kann, dass es sich bei Jesus Wundertaten um Inszenierungen gehandelt haben könnte, welche mit denen heute lebender "Illusionisten" und evangelikaler Massen-Hypnotiker vergleichbar sind und die damit auch ihren Lebensunterhalt verdienen. So wirklich überzeugend können diese Wunder für die allermeisten seiner unmittelbaren Zeitgenossen nicht gewesen sein... und auch seine Predigten scheinen von vielen eher mehr als Gotteslästerung wahrgenommen worden zu sein.
Erst nachdem seine emotionale Hinrichtungs-Geschichte von Erzähler zu Erzähler durch fantasiereiche Ergänzungen und Ausschmückungen (göttliche Inspiration) immer mehr zu einer fehlerlosen Helden-Legende wurde.. (ziemlich viele verschiedene solcher Jesus-Legenden sollen bald schon danach im Umlauf gewesen sein) ... hat sich seine Hoffnung als weltberühmter "Künstler" Anerkennung zu finden, doch noch irgendwie erfüllt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........