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Jenseitsvorstellungen der altorientalischen Welt
#11
Inannas Gang in die Unterwelt kann man im Wikipedia lesen.
Inannas Gang in die Unterwelt - Wikipedia

Zu lange, um es hier widerzugeben.

Es gibt über zwanzig Textversionen; die älteste und damit interessanteste ist die originale Sumerische Version

Spannend zu lesen !

In den zahlreichen späteren Versionen wurde die Geschichte im Laufe der vielen Jahrhunderte natürlich verändert und ausgeschmückt - aber dies ist freilich nicht die Originalversion der Sumerer

Was bedeutet "Sumerische Version" ?
Die sumerische Sprache ist bekanntlich eine isolierte Sprache (Sumerer - Wikipedia)

Keine indogermanische und keine semitische Sprache.

Dies machte es lange Zeit so schwierig, das Sumerische zu übersetzen.

Jedenfalls war die religiöse Begriffswelt der Sumerer nicht mit der altsemitischen Begriffswelt zu vergleichen

Die Erlebnisse der Inanna in der Unterwelt zeigen eine komplett andere Vorstellung als die Genesis

Es fängt schon damit an, dass die Heldin der Geschichte eine Frau ist - in der altsemitischen patriarchalisch geprägten Welt vor 4000 Jahren absolut undenkbar - und setzt sich in der gesamten Geschichte fort: Inanna geht in die Unterwelt, zeigt keine Demut und begehrt keck den Thron der Unterwelt, wird gefangen gesetzt - und nur durch Fürsprache ihres oben auf sie wartenden, von ihr vor der Reise instruierten Dieners (oder Dienerin; das Geschlecht ist aufgrund des Namens Ninsubura nicht erkennbar) beim Gott Enki wird Inanna freigelassen; allerdings mit der Bedingung, dass jemand anders Inannas Platz einnehmen müsse. Inanna kehrt auf die Erde zurück, wird jedoch von fürchterlichen Galla, Dämonen der Unterwelt, begleitet.
Inanna besucht zuerst irgendwelche Freunde oder Verwandte. Diese erschrecken über ihre Ankunft, und wohl noch mehr über ihre Begleitung, hüllen sich in Sack und Asche und werfen sich vor Inanna in den Staub. Als die Galla diese Leute in die Unterwelt zerren wollen, schreitet sie ein. Dann reist sie weiter nach Uruk, wo ihr Gatte, statt sie zu beweinen, königliche Gewänder angelegt hatte und hoch auf einem Thron sitzt. Inanna sieht ihn mit dem Auge des Todes an. Er fleht Utu an, ihn zu retten, doch ohne Erfolg.
Damit bricht dieser Text ab.

Die altsemitische Vorstellung, was nach dem Tod geschieht, ist eine ganz andere
"Als die Zeit kam, da Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sagte zu ihm: Wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, leg deine Hand unter meine Hüfte, dass du nach Treu und Glauben an mir handeln wirst: Begrab mich nicht in Ägypten!
Bin ich zu meinen Vätern entschlafen, dann bring mich fort aus Ägypten . . . "
1 Mose 47:30 Einheitsübersetzung
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RE: Jenseitsvorstellungen der altorientalischen Welt - von Sinai - 09-05-2020, 19:50

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