02-04-2020, 16:54
(01-04-2020, 21:25)Sinai schrieb: Schon der Name des vorliegenden Threads "Paulus dunkle Seiten" ist tendenziös und klingt nach plumper antireligiöser Propaganda
@Sinai: Was soll daran tendenziös und antireligiöse Propaganda sein? Eine dunkle Seite ist eine unausgeleuchtete, unbekannte Seite; da ist doch nichts Schlechtes dran. Sonst müsste der ganze Paulus antireligiös sein. Er ist erwiesenermaßen, wie auch @Bion in seinem Blog teilt, eine total umstrittene Figur im Frühchristentum.
Im Telegrammstil aus seinen eigenen Briefen: (Fundstellen liefere ich bei echtem Interesse nach):
Unablässig seine Klagen über die Judenchristen um Jakobus und Petrus - giftige Ironie und dröhnende Flüche seinerseits - verflucht seine innerchristlichen Widersacher, oft und kräftig - er schimpft die Judenchristen "Hunde" - in den letzten Briefen erwähnt er seinen lebenslangen Widersacher Petrus gar nicht mehr - Seine Beziehung zu den Ur-Aposteln war sein Restleben lang zerstört - Im Gefängnis in Caesaraea (2 Jahre lang) tat der Herrenbruder Jakobus, der 1. Bischof von Jerusalem gar nichts für ihn. Bezeichnend für das zerrüttete Verhältnis genug.
Nein, Paulus stand in der neuen Christenwelt mit seinen Getreuen einsam zur Wand und hatte die schlimmsten Gegner (die Fraktion der beschnittenen Judenchristen) im Rücken. Das ist erforscht genug.
Worum es mir bei diesem Thread ging, war die unerklärliche Zeit unmittelbar nach seiner "Bekehrung" in der Wüste bzw. Damaskus. Ich denke, dass der nützliche Literaturhinweis von @Bion dann weiter hilft, wenn die Bibliotheken wieder öffnen.
Natürlich finden Sie in der katholischen Kirchenliteratur nichts, die feiert lieber im Juni Peter und Paul, ein harmonisches Verhältnis, das es nie gab.
Frdl. Gruß
