20-03-2020, 15:52
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: einige beitrage sind derart religiös fundamentalistisch geprägt, dass man der meinung sein könnte, wir leben in einer theokratie, wo die kirche das letzte wort hat.
Meinst du meine Beiträge sind religiös fundamentalistisch? Das ist keine Absicht. Das ist nur ein Sprach-Phänomen. Ich gehöre keiner Religion an, weil mir die Erklärungen der Religiösen nicht gut genug sind.
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: erfreulicherweise hat die kirchte das machtmonopol an den staat abtreten müssen. dabei ist die gefühlte mächtigkeit der institutionen als moralische instanz geblieben. nach wie vor dürfen die kirchen in deutschland überall mitreden, und sie tun es, selbst dort, wo sie von der sache nichts verstehen. weltweit hat die katholische kirche immer wieder versucht, durch anbindung an den faschismus dem land katholische moralgesetze aufzudrängen. (siehe franco spanien).
viele menschen sind davon überzeugt, dass sterbehilfe der einzige weg ist, das leben würdig zu beenden, auch wenn sterbehilfe von religiösen fundamentalisten und der katholischen kirche abgelehnt wird. viele liberale denker und humanisten sind jedoch dafür.
Für die Sterbehilfe ist die Kirche im Grunde auch sehr wichtig, aber das steht und fällt mit ihrer Denkweise. Die Wichtigkeit des Glaubens bleibt.
Es wäre falsch die Kirchen auszuschließen, dies wäre auch nicht im Sinne eines Denkens, welches alle Menschen vereint. Die müssen nur anderes Denken lernen, dann haben sie für Gott auch andere Erklärungen.
Glaube ist der beste Weg, um beruhigt in den Tod zu gehen. ABER das Sterben muss nicht mit Schmerz/Leid einhergehen, das Gegenteil sollte sein. Die Transformation des Leid (im Sinne Gottes), ist bestimmt anders gemeint. Das irdischen Leid soll umgewandelt werden in Heil, also muss so viel Leid wie möglich verhindert werden und gleichzeitig darf kein neues Leid entstehen.
Die sterbenden Menschen sind so verschieden wie Menschen denken, darum muss es mehrere Verständnis-Möglichkeiten von Gott geben, um Sterbenden best möglichst beistehen zu können.
Ich will in der Stunde meines Todes (in der ich mich nicht mehr wehren kann), kein unlogisches Gott-Gefasel hören.
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: das wort sterbehilfe ist insofern problematisch, als es die vermittlung eines dritten bedarf. diese 3. person hat eine schwere moralische last zu tragen. der beistand muss ein aussenstehender sein, am besten ein arzt. es wäre wohl unerträglich, einem geliebten menschen zum tod zu verhelfen.
in allen ländern der erde beenden ärzte das leben todkranker. sie tun es aus verschiedenen gründen, zumeist heimlich.
Die Vermittlung durch einen Dritten, ist ja nur nötig, weil die Angehörigen keinen Zugang zu Sterbe-Mittel/Stoffe haben. Im Grunde ist der Dritte in Stellvertretung des Zweiten, den Angehörigen.
Der mit dem Sterbewunsch kann vielleicht nicht mehr selber "von der Brücke springen" und die Angehörigen haben keine Mittel und wollen nicht die bloßen Hände nehmen, was verständlich ist, denn wer will schon seinen Angehörigen "erwürgen oder von der Brücke werfen"? Also bleibt da nur der Arzt als Dritte.
Zur moralischen Last:
Das ist eine Sache/Frage des Denkens und der Einstellung.
Eine andere Denkweise gibt einen anderen Blick auf die Sache und umgedreht ein anderer Blick auf die Sache führt zu einer anderen Denkenweise. Es ist immer unsere Denkweise die das eigentliche Sagen hat.
Darum heißt es ja, dass der Geist „Berge versetzen kann“, also Gefühle und Einstellungen und damit das Handeln.
Die moralische "Zwickmühle" löst sich mit einer anderen Denkweise z.B. dem Helfenden. Dann ist es nicht mehr "kriminell", sondern normal.
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: eigentlich ist es es fast kriminell, um hilfe beim suizid zu bitten. man sollte sich die entsprechende medikamente rechtzeitig besorgen, wie sie z.b. von erfahrenen holändischen organisatonen empfohlen werden.
Rechtzeitig ist nicht immer möglich. Das Lebendige kennt auch das plötzliche Ereignis.
Mit kriminell meinst du, dass es eine Zumutung ist, einen anderen Menschen um Hilfe zu bitten.
Wäre ein anderes Denken unter den Menschen, wäre die Bitte nicht mehr kriminell.
Alles steht und fällt mit der Denkweise.
Liebe, Nächstenliebe und Hilfe kennt keine Grenzen.
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: gibt es das recht auf sterben, z.b.bei sehr fortgeschrittenen alter?
Wenn es kein Recht auf sterben gibt, so ist automatisch der Zwang zum Leben da.
Das Eine geht immer mit seinem Gegenteil Hand in Hand (gleich wie die 2 Hände ein Paar sind /Polarität).
Jeder Mensch ist FREI geboren und kann frei leben und sterben, also auch den Freitod wählen.
Es gibt im Grunde keine Berechtigung (Recht), die uns erlaubt geboren zu werden und eine gewisse Zeit zu Leben also gibt es auch keine Berechtigung/Recht zu sterben.
Das Leben passiert. Das Leben und Sterben ist ein FAKT, kein Recht.
Die Frage ist also eher, wie man mit der gegebenen Faktenlage umgeht.
Die Sterbehilfe muss erst ermöglicht werden, denn dann GIBT es das RECHT ja erst.
Der Mensch sollte sich in allen Lebenslagen helfen.
Sterbehilfe ist nur die letzte Chance einen Menschen zu helfen.
Schmerz und Leid so gering und so kurz zu halten wie möglich, ist eine Pflicht, die man nicht unterlassen darf. Das einzige was herausgefunden werden muss, ist ab wann und wo fängt Missbrauch an.
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: krankheit, not schmerz,können auch für junge menschen gründe sein sich umzubringen.
suizid ist in hochentwickelten ländern am meisten verbreitet. er tritt am häufigsten bei den gebildeten und und gutverdienden auf.
ohne tod gibt es kein leben. der tod ist nicht der feind des lebens sondern sein begleiter.
Ja, der Tod ist ein Begleiter des Lebenden, darum kann der Lebende auch den Tod begleiten. = beim Sterben helfen.
Warum tritt der Todeswunsch bei Gebildeten und Gutverdiener häufiger auf als bei Ungebildeten und Schlechtverdiener?
Der Tod in nicht hochentwickelten Ländern kommt automatisch aus Armut, Hunger, Krankheit/wenig ärztlicher Versorgung.

