(14-03-2020, 18:50)konform schrieb: Dass Origines mit seinem Schriftverständnis auf den Widerstand der Kirche stieß, ist nicht verwunderlich.
(14-03-2020, 20:44)Ulan schrieb: Klar. Die meisten seiner Kritiker waren ausgesprochen ungebildet
Und Origenes war auch ungebildet !
Das was er in Physik, Geometrie, Astronomie zu wissen vermeinte, würde dem Vergleich mit einem heutigen 14-jährigen Gymnasiasten nicht Stand halten
Origenes war ein typisches Kind seiner Zeit, abergläubisch bis in die Knochen, gleichzeitig hochmütig, den Kopf voller wirrer Ideen, stur und bissig
Seine etwas abstrusen Ideen zB "Heil des Teufels" konnten sich nicht durchsetzen
"Origenes wurde zu seinen Lebzeiten nie verurteilt, seine Theologie war jedoch schon immer umstritten. Bis heute wurde ihm von den Kirchen kein Status als Kirchenlehrer zuerkannt, er gilt der katholischen Kirche nur als Kirchenschriftsteller."
Origenes - Wikipedia
Ein schillernder bunter Vogel halt, von dieser Sorte existierten damals in dieser konfliktreichen Zeit zwei Generationen nach dem Bar-Kochba-Aufstand viele im Nahen Osten
Er befand sich im spannungsgeladen Dreieck Römertum - Judentum - Frühchristentum
Wir können gerne im Einzelnen bestimmte Punkte seiner Lehre diskutieren
Man kann Origenes - wie manch andere seiner sich im Christentum tummelnden Zeitgenossen - seriöserweise weder aufs Podest heben noch verurteilen
Eigentlich wissen wir zu wenig über ihn und seine Lehren, um ihn beurteilen zu können
"Origenes war auch ein „Querdenker“ seiner Zeit, was das Verhältnis Theologie zu Naturwissenschaften betrifft. Ein Beispiel sind seine Gedanken zum Stern von Bethlehem."
Origenes - Wikipedia
3.6 Ansichten zum Stern von Bethlehem
Was er sagte, waren Vermutungen aus allerlei Schulen unterschiedlichster Art die nicht zusammenpaßten
So nach dem Motto "Von jedem Dorf ein Hund"
Ein Mensch, der kein Fernrohr besitzt, mit den Mathe Kenntnissen eines 12-Jährigen, dilettiert großmaulig über einen Stern, der zehn Generationen vor seiner Geburt beobachtet wurde
Ein Leckerbissen für die Religionssoziologie

