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moderne Bibelforschung vs. Neigung zum Herrschaftswissen
#48
(15-08-2019, 15:05)Ulan schrieb: Ich glaube nicht, dass Bibelexegese das Ziel hat, wissenschaftlich zu sein. Sie muss es auch gar nicht. Die Tradition, die von juedischer Seite kommt, hat immer schon die Texte auf andere Vorgaenge bezogen, die Geschichten stark erweitert, vollkommen neue Seitengeschichten aus einzelnen Halbsaetzen gesponnen, etc.

Es gibt viele Traditionen, die sich aus solchen Interpretationen entwickelt haben, z.B., dass der Vater Abrahams heidnische Idole schnitzte und den Dienst, vor diesen Opfer durchzufuehren, verkaufte. Das steht nicht in der Bibel, aber in den alten Auslegungsbuechern.

Ein interessanter Seitenaspekt dabei ist, dass das erste Evangelium eventuell gar nichts anderes war als eine Auslegung alttestamentlicher Texte, die auf eine in dem Moment sehr brennende Situation angewandt wurden.
ich würde dich als biblizisten einstufen.
die historische forschung belegt mit sicherheit, dass jesus nicht von den toten auferweckt wurde. damit wurden die grundfesten der mächtigsten religion der welt zerstört. die historisch theologische forschung hat diese entlarvung,  eines der tragenden säulen des christentums bewirkt. das ergebnis stammt nicht von atheisten, wie manche fromme vielleicht vermuten, diese entlarvenden ergebnissen über jesus kommen  meist von protestanischen forschern  wie rudolf  bultmann.  die auferstehungsgeschichten sind  für ihn und den modernen protestantismus mythologische geschichten und als solche haben sie den menschen  von heute nichts mehr zu sagen.
allerdings hat sich die katholische kirche dagegen  gewappnet, indem  jeder katholische theologe einen "antimodernisteneid" ablegen musste, der bis in die 60erjahre galt. forschungsergebnisse wurden  nur dann anerkannt, so lange die  nicht der lehre der katholischen lehre widersprachen.
die irrtumslosigkeit der bibel hat sich als fatamorgana entpuppt.
die folge war, parallel zum kirchenchristentum entstand  eine religiöse subkultur mit starken missionierungsdrang. kennzeichnend sind eine ablehnung der modernen forschungsergebnisse und eine verherrlichung der bibel.
edi
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RE: moderne Bibelforschung vs. Neigung zum Herrschaftswissen - von edi - 08-03-2020, 22:23
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