Hallo 'Adamea'
Deine Argumente sind teils wahr, teils aber Schwärmerei
Das ist zweifellos wahr.
Lehrer reden Eltern und Schülern ein, daß das von ihnen unterrichtete Fach sehr wertvoll sei und dem Schüler das Tor in eine gesicherte Zukunft öffnet
Leider stimmt das oft nicht mehr - und das verschlimmert sich jährlich
Es kommen jährlich neue Leute zu den auf den Arbeitsmärkten herumsuchenden Absolventen hinzu und vergrößern deren Zahl !
Doch was sollen die Lehrer den Schülern sagen? Sollen sie ihnen sagen daß das von ihnen unterrichtete Zeug zwar sehr schwer ist, aber auf den Arbeitsmärkten nicht gefragt ist?
Und es ist eben Zeitverschwendung, wenn Leute eine jahrelange Ausbildung machen und dann in diesen Beruf nicht reinkommen.
Noch etwas:
Auf den deutschen Arbeitsmärkten ist neuerdings folgendes Profil gefragt:
Akademiker, in Mindestzeit studiert, guter Notendurchschnitt, zusätzlich drei Jahre einschlägige Berufserfahrung, aber Alter unter 26 (ein unerfüllbarer Widerspruch), beste Fremdsprachenkenntnisse, gleichzeitig Computerfreak, im elterlichen Haushalt gratis wohnend und daher keine Gehaltsansprüche stellend
Und absolut fleißig und bereit, den Zeitplan täglich an die Wünsche des Arbeitgebers anzupassen, natürlich geteilter Dienst mit einem unbezahlten vierstündigen Loch zu Mittag, dafür aber frühmorgen Dienst und spätabends auch . . .
Der letzte Satz dürfte auch leider wahr sein. Das Problem wuchs der Gesellschaft längst über den Kopf
Daher bezahlen die Politiker Leute mit wohlklingenden Titeln, die Optimismus signalisieren sollen.
Dies stimmt leider nicht - es gibt sozial schädliche Arbeiten
Die riesigen Schwärme von Reklameausträgern, die tagein tagaus die Postkästen in den Wohnhäusern mit Papier vollstopfen
Leute fluchen wegen diesen Quälgeistern. Traut sich keiner mehr länger als eine Woche auf Urlaub zu fahren, weil sonst der Postkasten überquillt und Einbrechern signalisiert, daß die Leute verreist sind. Und ganze Wälder müssen jährlich dran glauben um diese tausenden Tonnen an Papier zu erzeugen . . . tonnenweise Farbe
Und falls es kein Papier ist, sondern Kunststoffblätter (die täuschend ähnlich wie farbiges Papier aussehen), dann ist das noch umweltschädlicher . . . der viele chemische Rauch der da bei der Verbrennung entsteht . . .
Und dann das tägliche aussortieren des Papierhaufens aus dem Postkasten - zudem eine heikle Tätigkeit, da in diesem Müllhaufen immer wieder mal ein wichtiger Brief ist
Aber auch in der Leitindustrie - der Automobilindustrie - gibt es massenhaft sozial schädliche Arbeiten, die es besser nicht gäbe!
Da werden jährlich immer schnellere Autos entwickelt und massenhaft erzeugt - die dann den Konsumenten dazu einladen, 230 auf der Autobahn zu fahren, gemeingefährliche Geschoße
Hier besteht aber die Gefahr, daß Ausbeuter davon profitieren. Sie würden dann regelrecht dazu eingeladen, schlecht zu bezahlen
Der Arbeitgeber zahlt dann nur einen Hungerlohn, weil er ohnehin massenhaft Arbeitskräfte hat, da diese vom Steuerzahler unterstützt werden. Das ist keine ausgereifte Idee von Dir! Die Steuerzahler (dazu gehören alle Arbeiter und sogar alle Armen die ja beim Kauf von Brot und Schuhen und Heizmaterial Mehrwertsteuer zahlen und beim Kauf von Bier und Zigaretten noch allerlei andere zusätzliche Steuern) sollen Ausbeuter subventionieren ??
Schöne Worte - aber wie stellst Du Dir das vor ??
Das was Du forderst ist Planwirtschaft
Das gab es schon von 1917 bis 1989
Der Mensch heute ist arm dran:
Ab 1846 (England) begann die Euphorie des Liberalismus, die Euphorie wurde aber durch den Börsenkrach von 1873 beendet
Nach dem Ersten Weltkrieg die Idee der staatlichen Planwirtschaft, doch auch dieses Wirtschaftsmodell bewährte sich nicht
Der heutige Mensch weiß, daß der Liberalismus ins Chaos führt - er weiß aber auch, daß die Planwirtschaft unterging
Wie sollte denn - nach Deiner Idee - der Staat ausgleichen und regulieren ??
Erste Frage: Meinst du mit "Staat" die Bundesrepublik Deutschland oder die EU ??
Die BRD hat doch heute gar keine nennenswerte wirtschaftspolitische Entscheidungsbefugnis mehr, sie muß nach der Pfeife von Brüssel und von der Europäischen Zentralbank und vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte tanzen. Stell dir vor, was passiert, wenn der deutsche Bundestag ein Gesetz beschließt, das in die freie Wirtschaft eingreift? Hui da wäre schnell Feuer am Dach, Unternehmer würden behaupten, in ihren Menschenrechten beschnitten zu werden (die ganzen liberalen Grundrechte der Gewerbefreiheit und Handelsfreiheit wären berührt) und ein Heer von Anwälten würde eine Flut von Beschwerden (Klagen) an den der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte schreiben - und dieser würde dieses deutsche Gesetz sofort umstoßen . . .
Zweite Frage: Dies ist noch schwieriger - nach welchem Paradigma sollte der Staat agieren ??
Hier würde endlos gestritten werden - ohne Chance auf eine langfristige Lösung
Siehe folgende Spannungsfelder bzw Interessenskonflikte:
Arbeiter - Angestellte - Beamte - Freiberufler - Landwirte
Hilfsarbeiter - Handwerker - Abiturenten - Akademiker
Junge - Mittelalterliche (35 bis 50) - Ältere 50+
Männer - ledige Frauen - Mütter
Minister können nicht Menschengruppen freihändig unterstützen - es würde sofort der Vorwurf der mangelnden Objektivität laut werden - somit müßte ein Gesetz geschaffen werden
Na dann viel Spaß - es würde jahrelang gestritten werden - fruchtlos gestritten werden - ohne daß ein Kompromiß zustandekäme
Aber vielleicht hast Du eine Idee wie so ein Sozialgesetz aussehen könnte ?
Vielleicht kannst Du das kurz zusammenschreiben - nicht zu lange, vielleicht zwei Seiten A4 und in einem Dutzend Punkte zusammengefaßt
Deine Argumente sind teils wahr, teils aber Schwärmerei
(09-01-2020, 09:43)Adamea schrieb:(07-01-2020, 15:50)Sinai schrieb:(07-01-2020, 09:56)Adamea schrieb: Bildung ist dann Verschwendung, wenn man am Ende die Ausbildung nicht anwenden kann.Das stimmt zweifellos.
Aber die Politiker verschwenden damit nicht Jahre ihrer eigenen Lebenszeit, sondern der Lebenszeit der Jugendlichen !
Da hast du recht aber um Zeitverschwendung ging es mir hier nicht.
Ich wollte sagen, dass der Mensch dann trotz Ausbildung nicht in seinem Beruf arbeitet
( . . . )
. . . weil es NICHT SICHER ist, dass man mit dem, was man mit Bildung/Ausbildung gelernt hat sein Geld verdient.
Das ist zweifellos wahr.
Lehrer reden Eltern und Schülern ein, daß das von ihnen unterrichtete Fach sehr wertvoll sei und dem Schüler das Tor in eine gesicherte Zukunft öffnet
Leider stimmt das oft nicht mehr - und das verschlimmert sich jährlich
Es kommen jährlich neue Leute zu den auf den Arbeitsmärkten herumsuchenden Absolventen hinzu und vergrößern deren Zahl !
Doch was sollen die Lehrer den Schülern sagen? Sollen sie ihnen sagen daß das von ihnen unterrichtete Zeug zwar sehr schwer ist, aber auf den Arbeitsmärkten nicht gefragt ist?
Und es ist eben Zeitverschwendung, wenn Leute eine jahrelange Ausbildung machen und dann in diesen Beruf nicht reinkommen.
Noch etwas:
Auf den deutschen Arbeitsmärkten ist neuerdings folgendes Profil gefragt:
Akademiker, in Mindestzeit studiert, guter Notendurchschnitt, zusätzlich drei Jahre einschlägige Berufserfahrung, aber Alter unter 26 (ein unerfüllbarer Widerspruch), beste Fremdsprachenkenntnisse, gleichzeitig Computerfreak, im elterlichen Haushalt gratis wohnend und daher keine Gehaltsansprüche stellend
Und absolut fleißig und bereit, den Zeitplan täglich an die Wünsche des Arbeitgebers anzupassen, natürlich geteilter Dienst mit einem unbezahlten vierstündigen Loch zu Mittag, dafür aber frühmorgen Dienst und spätabends auch . . .
(09-01-2020, 09:43)Adamea schrieb: Weil „die da oben“ keine Lösung finden oder nicht finden wollen? Oder weil die Scheiße schon viel zu groß geworden ist?
Der letzte Satz dürfte auch leider wahr sein. Das Problem wuchs der Gesellschaft längst über den Kopf
Daher bezahlen die Politiker Leute mit wohlklingenden Titeln, die Optimismus signalisieren sollen.
(09-01-2020, 09:43)Adamea schrieb: JEDE Arbeit IST notwendig erledigt zu werden.
Dies stimmt leider nicht - es gibt sozial schädliche Arbeiten
Die riesigen Schwärme von Reklameausträgern, die tagein tagaus die Postkästen in den Wohnhäusern mit Papier vollstopfen
Leute fluchen wegen diesen Quälgeistern. Traut sich keiner mehr länger als eine Woche auf Urlaub zu fahren, weil sonst der Postkasten überquillt und Einbrechern signalisiert, daß die Leute verreist sind. Und ganze Wälder müssen jährlich dran glauben um diese tausenden Tonnen an Papier zu erzeugen . . . tonnenweise Farbe
Und falls es kein Papier ist, sondern Kunststoffblätter (die täuschend ähnlich wie farbiges Papier aussehen), dann ist das noch umweltschädlicher . . . der viele chemische Rauch der da bei der Verbrennung entsteht . . .
Und dann das tägliche aussortieren des Papierhaufens aus dem Postkasten - zudem eine heikle Tätigkeit, da in diesem Müllhaufen immer wieder mal ein wichtiger Brief ist
Aber auch in der Leitindustrie - der Automobilindustrie - gibt es massenhaft sozial schädliche Arbeiten, die es besser nicht gäbe!
Da werden jährlich immer schnellere Autos entwickelt und massenhaft erzeugt - die dann den Konsumenten dazu einladen, 230 auf der Autobahn zu fahren, gemeingefährliche Geschoße
(09-01-2020, 09:43)Adamea schrieb: . . . braucht es ein würdiges Mindesteinkommen IN Kombination mit staatlichen Leistungen, WEIL eben NICHT ALLE Betriebe den nötigen Lohn bezahlen können.
Hier besteht aber die Gefahr, daß Ausbeuter davon profitieren. Sie würden dann regelrecht dazu eingeladen, schlecht zu bezahlen
Der Arbeitgeber zahlt dann nur einen Hungerlohn, weil er ohnehin massenhaft Arbeitskräfte hat, da diese vom Steuerzahler unterstützt werden. Das ist keine ausgereifte Idee von Dir! Die Steuerzahler (dazu gehören alle Arbeiter und sogar alle Armen die ja beim Kauf von Brot und Schuhen und Heizmaterial Mehrwertsteuer zahlen und beim Kauf von Bier und Zigaretten noch allerlei andere zusätzliche Steuern) sollen Ausbeuter subventionieren ??
(09-01-2020, 09:43)Adamea schrieb:(07-01-2020, 15:50)Sinai schrieb: Ich bin nicht der Ansicht, daß arbeitsweltbeschleunigende Erfindungen prinzipiell schlecht wären.Das ist ja auch nicht schlecht, DIE KRÄFTE müssen nur ausgeglichen werden. Das ist eine AUFGABE des Staates.
Der Staat istz das REguliernde "Organ" im System.
Schöne Worte - aber wie stellst Du Dir das vor ??
Das was Du forderst ist Planwirtschaft
Das gab es schon von 1917 bis 1989
Der Mensch heute ist arm dran:
Ab 1846 (England) begann die Euphorie des Liberalismus, die Euphorie wurde aber durch den Börsenkrach von 1873 beendet
Nach dem Ersten Weltkrieg die Idee der staatlichen Planwirtschaft, doch auch dieses Wirtschaftsmodell bewährte sich nicht
Der heutige Mensch weiß, daß der Liberalismus ins Chaos führt - er weiß aber auch, daß die Planwirtschaft unterging
Wie sollte denn - nach Deiner Idee - der Staat ausgleichen und regulieren ??
Erste Frage: Meinst du mit "Staat" die Bundesrepublik Deutschland oder die EU ??
Die BRD hat doch heute gar keine nennenswerte wirtschaftspolitische Entscheidungsbefugnis mehr, sie muß nach der Pfeife von Brüssel und von der Europäischen Zentralbank und vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte tanzen. Stell dir vor, was passiert, wenn der deutsche Bundestag ein Gesetz beschließt, das in die freie Wirtschaft eingreift? Hui da wäre schnell Feuer am Dach, Unternehmer würden behaupten, in ihren Menschenrechten beschnitten zu werden (die ganzen liberalen Grundrechte der Gewerbefreiheit und Handelsfreiheit wären berührt) und ein Heer von Anwälten würde eine Flut von Beschwerden (Klagen) an den der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte schreiben - und dieser würde dieses deutsche Gesetz sofort umstoßen . . .
Zweite Frage: Dies ist noch schwieriger - nach welchem Paradigma sollte der Staat agieren ??
Hier würde endlos gestritten werden - ohne Chance auf eine langfristige Lösung
Siehe folgende Spannungsfelder bzw Interessenskonflikte:
Arbeiter - Angestellte - Beamte - Freiberufler - Landwirte
Hilfsarbeiter - Handwerker - Abiturenten - Akademiker
Junge - Mittelalterliche (35 bis 50) - Ältere 50+
Männer - ledige Frauen - Mütter
Minister können nicht Menschengruppen freihändig unterstützen - es würde sofort der Vorwurf der mangelnden Objektivität laut werden - somit müßte ein Gesetz geschaffen werden
Na dann viel Spaß - es würde jahrelang gestritten werden - fruchtlos gestritten werden - ohne daß ein Kompromiß zustandekäme
Aber vielleicht hast Du eine Idee wie so ein Sozialgesetz aussehen könnte ?
Vielleicht kannst Du das kurz zusammenschreiben - nicht zu lange, vielleicht zwei Seiten A4 und in einem Dutzend Punkte zusammengefaßt

