08-12-2019, 23:18
(07-12-2019, 00:16)Ekkard schrieb: Aus atheistischer Sicht christlicher Prägung und aus Sicht unserer Denkgewohnheiten muss „Gott“ wirken.
Zumindest wenn er irgendwie relevant für unser Leben sein soll. Ein nicht wirkender Gott kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, seine Existenz wäre für uns aber vollkommen irrelevant.
(07-12-2019, 00:16)Ekkard schrieb: Anderenfalls ist die Begriffsbildung leer. Somit kommen zwei Wirkungskonzepte in Frage
- physikalisch – kosmisch
- psychologisch – sozial
Imho ist zweiteres eigentlich eine Teilmenge von ersterem, da die physikalischen Prinzipien universell sind. Auch Psychologie/Soziales folgt innerweltlichen Prozessen.
(07-12-2019, 00:16)Ekkard schrieb: Die physikalische Seite beinhaltet z. B. die vielen Regelkreise, die insbesondere unsere Biosphäre ausmachen. Diesen „Gott“ kann man nicht „anbeten“, sondern man muss ihn bzw. seine Wirkungen beachten nach dem Prinzip von Ursache (Störung) und Wirkung.
Die psychologische Seite zeigt sich am Gruppenverhalten. Unser Bewusstsein schaltet sich mit Anderen zu einer Einheit zusammen, z. B. bei Demonstrationen. Dieser „Gott“ aber ist abhängig von der menschlichen Gruppendynamik. Was also "beten" wir (unsere/meine Gruppe, Religionsgemeinschaft, Sekte, ...) an?
Die meisten beten wohl einen Gott aus der zweiten Kategorie an, wobei die Bereitschaft zu Änderungen im Glauben (und damit einhergehnde Gruppendynamik) unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Die EKD war in den letzten Dekaden sicherlich größeren Änderungen auch im Glaubensbild unterworfen als etwa die Zeugen Jehovas. Gemeinhin scheint sich Religion aber zumindest ein Stück weit immer dem aktuellen Zeitgeist anzupassen. Zu einem geringen Teil aber auch mit zu prägen.