13-11-2019, 00:51
(02-11-2019, 22:35)Sinai schrieb: In Deutschland herrscht Schulpflicht. Aber das ist nicht überall so
In den USA, in Frankreich, in Österreich können die Eltern ihre Kinder von der Schule fernhalten und privat zu Hause unterrichten
Und das hat auch seine Gründe: der Staat hat sich des immensen Vertrauens nicht würdig erwiesen
Es ist doch eine Schande, wenn man sich heutige Schulen ansieht:
Achtjährige Kinder aus "verhaltensauffälligen" Familien (Vater im Knast, Mutter Alkoholikerin) sitzen neben braven Kindern, holen das Smartphone aus der Tasche und spielen perverse Videos vor, es wird in den Pausen mit Füßen (!) getreten, die Mißhandlungen und Erniedrigungen oft auf Video aufgenommen, es wird verbal mit Messern gedroht "morgen nehme ich ein Messer mit", Kinder sagen zu Kindern "deine Mutter ist eine Hure", "fick deine Mutter", zeigen ihnen den Mittelfinger, die Lehrerinnen sind nach eigenen Worten machtlos denn sie dürfen diese Kinder nicht bestrafen (selbst Strafarbeiten sind verboten) und nicht aus der Schule werfen - vom Drogenproblem ganz zu schweigen
Privatschulen sind keine Alternative für alle, da zu teuer. Es ist nicht jeder ein reicher Politiker
Wenn Eltern ihre Kinder zuhause unterrichten, gehört ihnen eine hohe staatliche Zuwendung dafür - in Höhe dessen was ein Schulkind dem Staat kostet
Dann können sie auch die eine oder andere Nachhilfestunde von Spezialisten bezahlen
Selbst wenn man sich für den Homeunterricht ausspricht, ist dieser doch noch für die ersten Schuljahre überhaupt möglich. Höhere Mathematik, chemische Experimente oder komplexe Gedichtinterpretation können doch gar nicht von jedem Elternteil unterrichtet werden.
Ich stehe dem Homeschooling daher eher kritisch gegenüber. Zum einen fehlt der soziale Aspekt, zum anderen kann nicht gewährleistet werden, dass ein Unterricht auf wissenschaftlicher Basis stattfindet.
Ich verstehe aber auch deine Kritikpunkte an den heutigen Schulen. Die Lehrer scheinen immer mehr Dienstleister für die "lieben Kleinen" zu sein. Unterricht auf Augenhöhe. Ob das immer so gut ist weiß ich nicht. Auch habe ich manchmal das Gefühl, dass irgendwelche pädagogischen Ideen ohne Erfahrung und wissenschaftlichen Hintergrund in den Schulen (oder Kindergärten) eingeführt werden und man hinterher merkt, dass dieser "alternative" Ansatz doch nicht so das Richtige war. Beispielhaft sei hier das "Original Play" oder "Schreiben nach Gehör" zu nennen. Man hat manchmal den Eindruck, dass man den Kindern überhaupt nichts mehr zumuten darf/kann und viele Ansprüche weiter abgesenkt werden um auch ja den Letzten noch mit zu nehmen. Ein ehrbarer Ansatz, aber für alle immer das Beste? Die Gesamtschulen stehen ja mittlerweile auch teilweise in der Kritik. Da hört man dann, das dort vor allem die bildungsschwächeren Kinder hingeschickt werden, wohingegen Kinder aus bildungsnahen Schichten weiterhin auf das Gymnasium gehen. Die Idee dahinter war ja afaik, dass die leistungsschwächeren Kinder durch die leistungsstärkeren Kinder mitgezogen werden. Nun bemängeln jedoch einige Lehrer, dass sich der Unterricht verstärkt an den schwächeren Kindern orientiert und damit das gesamte Niveu in der Klasse sinkt. Und vielleicht hat das leistungsstärkere Kind auch keine Lust den Nachhilfelehrer für andere Kinder zu spielen und möchte lieber auf seinem Leistungsniveu lernen? Vielleicht ist es manchmal doch zu sehr Gleichmacherei auf was solche (wohl gemeinhin linken) Pädagogikkonzepte ausgerichtet sind?
Aber ich bin kein Pädagoge und bekomme das alles nur so am Rande mit. Nehme daher nicht in Anspruch, mit meinem Halbwissen richtig zu liegen :)
