@geobacter: Heh, ich glaube, meine Meinung von den Lehrern, die ich hatte, ist nur unwesentlich besser als die von Precht. Es gab natuerlich Ausnahmen, aber meine Guete. Gerade in meinen Lieblingsfaechern hatte ich einige, sagen wir, Spezialfaelle. Mathe fiel mir immer leicht, und man versuchte auch, mich in einen Leistungskurz zu druecken, aber ehrlich gesagt interessierte mich das nicht sonderlich.
Meine Zustimmung zu Precht bezog sich im Prinzip auch nur auf den Vortrag. Ich lehne einige andere Thesen von ihm vehement ab. Er hat das wohl nicht angesprochen, da der Vortrag an irgendeinem Klinikum oder einer Uni war, aber er lehnt auch die generelle naturwissenschaftliche Grundausbildung fuer jedermann ab, und ich halte das fuer einen kapitalen Fehler. Im Gegenteil, davon gibt's nicht genug. Das muss nur anders laufen als es das heute tut. Ich habe ja selbst schon unterrichtet, und das Abfragen von Wissen ist ungleich weniger Aufwand fuer einen Lehrer als das Abfragen von Verstaendnis. Letzteres ist richtig Arbeit, und manchmal hatte ich dafuer auch nicht die Zeit (Lehren war nicht meine Haupttaetigkeit).
Wo er den Kern trifft, ist die Art der Vermittlung. Idealerweise werden Schueler dazu gebracht, ueber etwas selbst nachzudenken, anhand eines Problems. Es interessiert wirklich niemanden, welche DNA-Polymerase nun fuer exakt welchen Vorgang zustaendig ist, ausser man arbeitet genau auf diesem Gebiet. Vokabeln muss man auswendig lernen, und so etwas gibt's auch zum Teil in der Biologie, aber das ist eher ein kleiner Teil des Fachs. Mein Biochemie-Studium war im Ende auch aehnlich auf Zusammenhaenge zielend strukturiert. Selbst in der Pruefung fielen viele Detailfragen unter "das kann man nachschlagen wenn man's braucht". Aber das Verstehen von Prozessen und wie diese Zusammenhaengen, also der Systeme, die das Leben ausmachen, finde ich sehr wichtig. Aehnlich wichtige Verstaendnisfragen gibt's auch in den anderen Naturwissenschaften. Das kam zumindest zu meiner Zeit in der Schule viel zu kurz, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele meiner naturwissenschaftlichen Lehrer kein Grundverstaendnis fuer die Naturwissenschaften ausserhalb ihres Fachs hatten, wobei die meisten echten Probleme fachuebergreifend sind. Oder, wie so oft, sie konnten keine Mathe.
Ich stimme Dir auch zu, dass natuerlich nicht jede Lernmethode fuer jeden funktioniert. Meine Oberstufen-Mathelehrerin war bei vielen Schuelern verhasst, waehrend ich mit ihrer etwas forschen "no nonsense" Einstellung sehr gut klar kam, und auch mit ihrer Art Humor (Humor ist immer ein sehr schwieriges Thema). Da hatte ich uebrigens die Glueckskarte gezogen, da der eine der beiden anderen Grundkurse von einem Lehrer betreut wurde, der sauer war, dass er keinen Leistungskurs abbekommen hatte und seine Schueler mit einem Pseudo-Leistungskurs triezte, waehrend die Lehrerin im dritten Kurs keine Mathe konnte und trotz niedrigstem Niveau die Mehrheit ihrer Schueler durchfallen hatte; die haette aus dem Dienst entfernt gehoert.
Meine Zustimmung zu Precht bezog sich im Prinzip auch nur auf den Vortrag. Ich lehne einige andere Thesen von ihm vehement ab. Er hat das wohl nicht angesprochen, da der Vortrag an irgendeinem Klinikum oder einer Uni war, aber er lehnt auch die generelle naturwissenschaftliche Grundausbildung fuer jedermann ab, und ich halte das fuer einen kapitalen Fehler. Im Gegenteil, davon gibt's nicht genug. Das muss nur anders laufen als es das heute tut. Ich habe ja selbst schon unterrichtet, und das Abfragen von Wissen ist ungleich weniger Aufwand fuer einen Lehrer als das Abfragen von Verstaendnis. Letzteres ist richtig Arbeit, und manchmal hatte ich dafuer auch nicht die Zeit (Lehren war nicht meine Haupttaetigkeit).
Wo er den Kern trifft, ist die Art der Vermittlung. Idealerweise werden Schueler dazu gebracht, ueber etwas selbst nachzudenken, anhand eines Problems. Es interessiert wirklich niemanden, welche DNA-Polymerase nun fuer exakt welchen Vorgang zustaendig ist, ausser man arbeitet genau auf diesem Gebiet. Vokabeln muss man auswendig lernen, und so etwas gibt's auch zum Teil in der Biologie, aber das ist eher ein kleiner Teil des Fachs. Mein Biochemie-Studium war im Ende auch aehnlich auf Zusammenhaenge zielend strukturiert. Selbst in der Pruefung fielen viele Detailfragen unter "das kann man nachschlagen wenn man's braucht". Aber das Verstehen von Prozessen und wie diese Zusammenhaengen, also der Systeme, die das Leben ausmachen, finde ich sehr wichtig. Aehnlich wichtige Verstaendnisfragen gibt's auch in den anderen Naturwissenschaften. Das kam zumindest zu meiner Zeit in der Schule viel zu kurz, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele meiner naturwissenschaftlichen Lehrer kein Grundverstaendnis fuer die Naturwissenschaften ausserhalb ihres Fachs hatten, wobei die meisten echten Probleme fachuebergreifend sind. Oder, wie so oft, sie konnten keine Mathe.
Ich stimme Dir auch zu, dass natuerlich nicht jede Lernmethode fuer jeden funktioniert. Meine Oberstufen-Mathelehrerin war bei vielen Schuelern verhasst, waehrend ich mit ihrer etwas forschen "no nonsense" Einstellung sehr gut klar kam, und auch mit ihrer Art Humor (Humor ist immer ein sehr schwieriges Thema). Da hatte ich uebrigens die Glueckskarte gezogen, da der eine der beiden anderen Grundkurse von einem Lehrer betreut wurde, der sauer war, dass er keinen Leistungskurs abbekommen hatte und seine Schueler mit einem Pseudo-Leistungskurs triezte, waehrend die Lehrerin im dritten Kurs keine Mathe konnte und trotz niedrigstem Niveau die Mehrheit ihrer Schueler durchfallen hatte; die haette aus dem Dienst entfernt gehoert.

