Zitat:MotiveDa ich persönlich nie gern in die Schule gegangen bin, würde ich bei meinen Kindern die Freiheit haben wollen, ihren Willen ernst nehmen zu können. Aber ein 'nein' von Anfang an würde ich nicht gelten lassen, sie sollen es sich mindestens eine Woche anschauen.
Der Wunsch nach Hausunterricht hat vielfältige Gründe.In Umfragen und Studien meistgenannte Gründe sind:
- Eltern weigern sich, ihr Kind gegen seinen Willen in die Schule zu zwingen.
Zitat:Der Schulbesuch widerspricht den pädagogischen Vorstellungen oder Erziehungszielen der Eltern
Ich finde "Erziehungsziele" hängen sehr stark vom Menschenbild der Eltern ab, daher ein sehr delikater und persönlicher Punkt. Ich persönlich finde, die Hauptbetonung in der Erziehung sollte nicht der Intellekt sein. Das ist aber so, Musik, Kunst und Sport (von substantieller religiöser, psychologischer oder philosophischer Bildung will ich gar nicht reden) sind im Stundenplan marginal ausgeprägt, stattdessen geht es darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wissen in junge Gehirn zu pfropfen. Die Motivation ist zweitrangig, aber es ist wohl so, dass es jeder Gesellschaft darum geht, sich selbst zu erhalten, und damit die Wirtschaftsmaschine weiterläuft braucht man halt Fachkräfte und Zahnrädchen dafür. Wenn ein Kind den Vater fragen würde, was für ein Fach es denn wählen sollte, Musik oder Französisch, dann wird der Vater wohl für die Fremdsprache sein, weil das kann man später mal "brauchen". So ist wohl die überwiegende Einstellung, es wird mehr an zukünftige Erwerbschancen gedacht als die persönliche Entwicklung des Kindes.
Zitat:Eltern sehen im Hausunterricht bessere Bildungsmöglichkeiten für ihr Kind.Kann man pauschal nicht beantworten. Aber es soll wohl Studien geben, bei denen Homeschool-Kinder besser abschneiden.
Zitat:Der Hausunterricht bietet den Eltern die Möglichkeit, die Kinder selbstbestimmt lernen zu lassen.Ja, dann dürfen Ausnahmen auch Ausnahmen sein, und Kinder, bei denen sich bereits früh starke Neigungen und Talente feststellen lassen, müssen sich nicht durch standardisierte Wege kämpfen. Als Beispiel: wir wollten Biogas machen, aber in der landw. Schule wird ein Jahr Schweine und ein Jahr Milchkühe durchgenommen, weil das halt die klassischen Erwerbszweige sind. Diese ganze nutzlose Verschwendung von Energie junger Menschen muss nicht sein. Und eine Gesellschaft braucht auch solche Ausnahmeleute.
Zitat:Eltern unterstellen dem Schulsystem, einen heimlichen "Lehrplan" zu verfolgen, der den offiziellen Bildungszielen entgegensteht.Darauf habe ich bereits in den 7 Punkten hingewiesen. Es ist schwer von der Hand zu weisen, dass ein unterschwelliger Einfluss des Schulsystems auch negative Folgen haben kann. Das kann natürlich auch Heimunterricht haben, es gilt also abzuwägen, was überwiegt. Ich persönlich finde, der negative Einfluss der Schule.
Zitat:Eltern wollen ihr Kind vor Gewalt, Mobbing, Drogen und entwürdigender Behandlung schützen.Auch bei diesem Punkt sollte man nicht pauschalisieren, sondern abwägen, ob man nicht zuerst mal versuchen sollte, Einfluss zu nehmen. Sollten die Umstände in manchen Schulen, wie von Sinai gesagt, wirklich so schlecht sein, dann überlässt man irgendwo durch das Abziehen des eigenen Kindes auch die Gesellschaft sich selbst. Hier müssen alle für sich entscheiden, wie weit sie zu gehen bereit sind.