05-11-2019, 16:45
(03-11-2019, 22:16)Sinai schrieb: Christliche Missionare hatten beim Indianerstamm der Guaraní (im heutigen Paraguay) in den Jahren 1620 und 1749 die Beobachtung gemacht, daß sie von einem "Paí Thome" (Vater Thomas) sprachen, der vor langer Zeit zu ihnen kam, ein hölzernes Kreuz trug und sie belehrte
Das galt damals vor 250 Jahren als völlig ausgeschlossen,...
Es ist schon erstaunlich, welche Phantastereien im Netz herumgereicht werden und es schaffen, in einem Online-Lexikon Erwähnung zu finden.
Kurz gesagt: es gilt auch heute noch für völlig ausgeschlossen, dass so etwas je passiert sein könnte.
Solche Geschichten sind nur für Menschen interessant, die sehr an der Sensation und wenig am historischen Faktum interessiert sind.
Thomas war ursprünglich auch kein Name, sondern ein Epitheton gewesen. Dem nunmehrigen Namen Thomas liegt das aramäische Wort für Zwilling te᾿ômᾱ᾿ zugrunde. Das heißt, der Apostel bewegt sich namenlos (bzw. als "der Zwilling") durch die Evangelien. In den Thomasakten begegnet er uns dann schon als Ίούδαϛ θωμᾶϛ καὶ Δίδυμοϛ.
Er wird sich, wenn denn seine Person historisch und er auf Reisen gegangen sein sollte, kaum irgendwo mit "ich bin der Zwilling" vorgestellt haben.
MfG B.

