Ulan schrieb:Es ist reine Gewoehnung, dass wir keine Abscheu empfinden, wenn wir dies hoeren.
Oder intuitives Erfassen dessen, was in der Wandlung von Brot und Wein geschieht.
Etwas provokant gefragt:
Darf man als Veganer den Leib Christi essen?
Ich würde sagen ja.
Philosophisch gesehen liegt hier, Thomas von Aquin folgend, der (einzige) Fall vor, in dem sich die sog. "Akzidentien" - also sozusagen die "materielle Ausprägung" einer Sache - von ihrem wahren Wesen unterscheidet. Normalerweise deckt sich das, weil die materielle Wirklichkeit der Ordnung folgt, dass die geschaffenen Dinge auch wirklich von ihrem inneren Wesen her das sind, was sie in ihrer materiellen Ausprägung sind.
Im Falle der Eucharistie bleiben die Akzidentien, d.h. Brot und Wein, gleich - aber das "innere" Wesen dieser Materie ändert sich, wird zum Leib und Blut Christi. Darum betet der Hl. Thomas in seinem Hymnus auf die Eucharistie "Adoro Te Devote":
Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir,
doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir.
Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an;
er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.