27-07-2019, 18:15
Zitat:Wenn ich dich da jetzt richtig verstehe, dann gefällt dir also das allgegenwärtige Leid in der Natur der Welt sehr gut.
Da verstehst du mich falsch.
Aber er auf der anderen Seite halte ich auch eine Strategie der Leidvermeidung um jeden Preis für falsch.
Zitat:Und all jene, die von diesem Leid herleiten, dass wenn sich diesbezüglich die Liebe eines allmächtigen Gottes verantwortlich zeichnet, wertest du als Leute mit einem verengten Blick, die der Wirklichkeit nicht gerecht werden, weil sie ständig auf eitrigen Wunden deiner Weltanschauung zeigen.
Der Glaube ist keine ideologische Weltanschauung. Die Gefahr besteht natürlich, dass er zu einer wird. Ein sicheres Zeichen dafür ist, wenn die "Vereinfachungen" beginnen, wenn die Welt und die Mitmenschen in "gut und böse" eingeteilt werden. Papst Franziskus hat uns da in jüngerer Zeit eine gute "Formel" zur Abwehr dieser Gefahr gegeben:
"Zuweilen verspüren wir die Versuchung, Christen zu sein, die einen sicheren Abstand zu den Wundmalen des Herrn halten. Jesus aber will, dass wir mit dem menschlichen Elend in Berührung kommen, dass wir mit dem leidenden Leib der anderen in Berührung kommen. Er hofft, dass wir darauf verzichten, unsere persönlichen oder gemeinschaftlichen Zuflüchte zu suchen, die uns erlauben, gegenüber dem Kern des menschlichen Leids auf Distanz zu bleiben, damit wir dann akzeptieren, mit dem konkreten Leben der anderen ernsthaft in Berührung zu kommen und die Kraft der Zartheit kennen lernen. Wenn wir das tun, wird das Leben für uns wunderbar komplex, und wir machen die tiefe Erfahrung, Volk zu sein, die Erfahrung, zu einem Volk zu gehören."
Also - die Wirklichkeit ist komplex. Die Menschen sind nicht in schwarz und weiß zu unterteilen, in Gruppen - dort "die anderen" und demgegenüber "wir Katholiken". Genau das wäre das Gegenteil von Katholizismus, was ja "allumfassend" bedeutet.
Zitat:Ja freilich.. wenn es keine Leid gäbe und wir nicht ständig wen bemitleiden könnten, wären wir alle ganz ohne Liebe.
Nein. Das Leid ist nicht zwingend für die Liebe. Es gab das Paradies. Aber in dieser gefallenen Welt ist das Leid unausweichlich. Und die einzige Art es zu besiegen ist es sozusagen "zu Tode zu umarmen" - gemeinsam mit Christus am Kreuz.
Zitat:Ach ja.. diese katholischen Polen
Schwarz/weiß-Denken? Maligner Narzissmus?
Vielleicht bekämpfst du im Äußeren das, was bei dir drinnen ist?