26-07-2019, 09:58
(26-07-2019, 08:08)Burkl schrieb: Und wenn sie über ihre Macht und ihre Kraft in Staunen gerieten, dann hätten sie auch erkennen sollen, wie viel mächtiger jener ist, der sie geschaffen hat; denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen.
Ja, das spricht der gute alte Platon aus dem Buch Kohelet. Auch wenn ich diesen Gedanken fuer nicht schluessig halte und die Richtung, in der Platon argumentierte, fuer grundsaetzlich falsch und schaedlich, ist das Buch Kohelet durchaus lesenswert. Es bringt uns auch dieses "Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch" in seinem zweiten Vers. Da alles, was man tut, eh fuer "die Katz'" ist und sich niemand unserer und unserer Taten erinnern wird, sollten wir halt das Leben geniessen, so gut es geht. In der Beziehung ist das Buch fast modern. Das Buch ist wohl als Balsam fuer diejenigen gedacht, die unter der Skepsis leiden.
(26-07-2019, 08:08)Burkl schrieb: Gott interessiert sich für das Kleine und ist auch gerade im scheinbar Nichtigen zu finden. Wahrscheinlich ist es gerade ein untrügliches Zeichen von Größe, die kleinen Dinge wertzuschätzen.
Nun, das ist erst mal nur so eine dahingesagte Glaubensfloskel. Ob "er" sich fuer irgendetwas interessiert oder nicht vielleicht doch die Deisten recht haben, kann eh niemand sagen. Nur, warum sollte "er" sich fuer unwichtige Details interessieren. Etwas "modernere" Glaubensauffassungen gehen zum Beispiel in die Richtung, dass ja auch die Naturgesetze irgendwo her kommen muessen. Das Prinzip "Gott" wird als Joker genutzt, um das Problem des infiniten Regresses zu loesen. Wir wissen halt nicht, wie weit runter die Schildkroeten gehen.
(26-07-2019, 08:08)Burkl schrieb: Ja - aber bei Weitem nicht nur in besonderen Zeiten und Umständen. Die Hauptsache ist das Finden Gottes im Alltag. "Gott ist zwischen den Kochtöpfen" hat die Hl. Teresa von Avila gesagt. Und der heilige Josémaria Escrivá sagte: "Entweder lernen wir, den Herrn in unserem alltäglichen Leben zu entdecken, oder wir werden ihn niemals finden."
Nun, mit kleinen Aenderungen halte ich den Gedanken prinzipiell nicht fuer schlecht. Hierbei halte ich das Handeln fuer entscheidend. Da kann halt jeder seine Erfuellung finden und Anderen noch dabei etwas Gutes tun.