Geobacter schrieb:Die Natur steht über dem Menschen. Der einzelne Mensch nur für sich selbst, ist in dieser Natur überlebensunfähig.
Ja - wir sind eine Schicksalsgemeinschaft. Das Ich ist eigentlich nichts Anderes als eine "Emanation" seiner Beziehungen zum Du.
Und wenn sich alle an die Gebote Gottes hielten, so wie sie die Kirche als Lehrerin der Völker vorlegt und auslegt, hätten wir einen kleinen Himmel auf Erden.
Oder wie der Hl. Josémaria Escrivá immer wieder sagte: "Es gibt Weltkrisen, weil es an Heiligen fehlt."
Zitat:Der einzelne Mensch kann von daher der Natur auch keinen Schaden zufügen. Aber viele Menschen zusammen sind durchaus in der Lage, alles kaputt zu machen und zu verdrecken, was es kaputt zu machen und zu verdrecken gibt
Genau - darum auch der Auftrag Gottes die Erde zu "bebauen und zu behüten" (vgl. Gen 2,15). Das bedeutet wir sind nicht zum "Raubbau" an der Erde wie ein willkürlich schaltender Eigentümer befugt, sondern nur zur behutsamen die Substanz pflegenden und weiterentwickelnden Verwaltung bestellt.
Zitat:Dass heute überhaupt so viele Menschen auf dem Planten leben können, verdanken wir keinem Plan und auch keinem Willen Gottes, sondern der fosilen Sonnen-Energie, die wir (wieder) aus der Erdkruste holen.
Wenn auch nur für ein paar Wochen lang große Teile unserer menschlichen Zivilisation ohne elektrischen Strom sind, dann ist das die Apokalypse für uns alle... Viele Menschen haben dann Hunger und sie werden sich gegenseitig "fressen", wenn sonst nichts mehr da ist.
Zum Thema vermeintlicher "Überbevölkerung" - die oft auf der Fahne "säkularer Apokalyptiker" weht - Papst Franziskus in der Enzyklika "Laudato Si":
"Anstatt die Probleme der Armen zu lösen und an eine andere Welt zu denken, haben einige nichts anderes vorzuschlagen als eine Reduzierung der Geburtenrate. Es fehlt nicht an internationalem Druck auf die Entwicklungsländer, indem wirtschaftliche Hilfen von gewissen politischen Entscheidungen zugunsten der „Fortpflanzungsgesundheit“ abhängig gemacht werden. Doch wenn es zutrifft, dass die ungleiche Verteilung der Bevölkerung und der verfügbaren Ressourcen die Entwicklung und den vertretbaren Umgang mit der Umwelt behindern, muss auch anerkannt werden, dass eine wachsende Bevölkerung mit einer umfassenden und solidarischen Entwicklung voll und ganz zu vereinbaren ist. Die Schuld dem Bevölkerungszuwachs und nicht dem extremen und selektiven Konsumverhalten einiger anzulasten, ist eine Art, sich den Problemen nicht zu stellen. Es ist der Versuch, auf diese Weise das gegenwärtige Modell der Verteilung zu legitimieren, in dem eine Minderheit sich für berechtigt hält, in einem Verhältnis zu konsumieren, das unmöglich verallgemeinert werden könnte, denn der Planet wäre nicht einmal imstande, die Abfälle eines solchen Konsums zu fassen."
Zitat:Wenn es also eines Gottes Willen sein sollte, dass wir Sex immer nur nur zwecks Fortpflanzung haben sollten...
Nur zu Klarstellung, weil diese falsche Zuschreibung immer wieder erfolgt: Das lehrt die Kirche so nicht.
Zitat:Der Mensch nur für sich alleine.. ist außer früh zu sterben, zu überhaupt "nichts in der Lage".. wie im Guten so im Bösen.
Ganz so wenig ist es nach katholischer Auffassung nicht. Der Mensch kann auch nach dem Sündenfall noch gut handeln, wenn auch sehr geschwächt im Erkennen und Ausharren im Guten und daher der Gnade und Hilfe Gottes bedürftig.
Dass das Individuelle in der westlichen Moderne völlig unangemessen überbetont wird ist Fakt. In diesem Geiste ist ja auch der in sich widersprüchliche Ansatz "Glaube ja - Kirche nein" entstanden. Im Vater Unser ist kein einziger Satz in der Ich-Form. Gott will die Menschheit im "Wir" der Kirche vereinen.