Hallo 'Burkl'
Warum zeigst Du uns diesen Text ?
Er ist ein literarisches Meisterwerk spätantiker oder frühmittelalterlicher Zeit.
(Anm.: Augustinus wird oft an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter angesiedelt. Vgl. Augustinus von Hippo - Wikipedia)
Sehr blumenreiche Sprache wie damals sehr oft üblich
Man kann das in kurzen Worten so ausdrücken:
Der Gläubige hat einen Baum auf seinem Grundstück stehen den er liebt weil er ihm Nutzen bringt (wohl Früchte und Schatten), obwohl er weder seine exakte Höhe messen konnte und obwohl er nicht die Zahl seiner Zweige zählen konnte.
Zum Wissenschaftler: Obwohl er den Baum nicht besitzt, macht er sich die Mühe die Höhe zu messen und alle Zweige zu messen. Er liebt aber den Baum nicht, da er ihm keine Früchte bringt, da ihm der Baum ja nicht gehört.
Dann vergleicht Augustinus den Wissenschaftler mit dem Astromenen, der die Sterne zählt und dabei den vernachlässigt, der alles geordnet hat
Die blumenreiche Ausdrucksweise des spätantiken Kirchenlehrers ist zwar mühsam zu lesen, aber als "völlig absonderlich" würde ich das nicht bezeichnen
Früher redete man halt so. Auch wenn man Texte aus der Zeit um 1500 liest, ist es oft mühsam
Warum zeigst Du uns diesen Text ?
Er ist ein literarisches Meisterwerk spätantiker oder frühmittelalterlicher Zeit.
(Anm.: Augustinus wird oft an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter angesiedelt. Vgl. Augustinus von Hippo - Wikipedia)
Sehr blumenreiche Sprache wie damals sehr oft üblich
(19-07-2019, 00:33)Ekkard schrieb: Völlig absonderlich ist der Schluss (zumindest des hier zitierten Textes):
Augustinus von Hippo schrieb:Denn wie der besser daran ist, welcher weiß, dass er einen Baum besitzt, und für den Nutzen, den er ihm bringt, Dank abstattet, ob er gleich nicht weiß, wieviel Fuß er hoch ist oder welches sein Umfang ist, als jener, welcher ihn ausmisst und alle seine Zweige zählt, während er ihn weder besitzt noch seinen Schöpfer kennt oder liebt, so hat unzweifelhaft der Gläubige den besseren Teil, dem die Welt mit all ihren Schätzen ist, dernichts innehat und doch alles hat, weil er den umfängt, dem alles dient, wenn er auch den Kreislauf des Wagens nicht kennt; besser ist ihm als dem, der den Himmel misst, die Sterne zählt, die Elemente wägt und dich dabei vernachlässigt, der da alles geordnet hat nach Maß, Zahl und Gewicht.
Man kann das in kurzen Worten so ausdrücken:
Der Gläubige hat einen Baum auf seinem Grundstück stehen den er liebt weil er ihm Nutzen bringt (wohl Früchte und Schatten), obwohl er weder seine exakte Höhe messen konnte und obwohl er nicht die Zahl seiner Zweige zählen konnte.
Zum Wissenschaftler: Obwohl er den Baum nicht besitzt, macht er sich die Mühe die Höhe zu messen und alle Zweige zu messen. Er liebt aber den Baum nicht, da er ihm keine Früchte bringt, da ihm der Baum ja nicht gehört.
Dann vergleicht Augustinus den Wissenschaftler mit dem Astromenen, der die Sterne zählt und dabei den vernachlässigt, der alles geordnet hat
Die blumenreiche Ausdrucksweise des spätantiken Kirchenlehrers ist zwar mühsam zu lesen, aber als "völlig absonderlich" würde ich das nicht bezeichnen
Früher redete man halt so. Auch wenn man Texte aus der Zeit um 1500 liest, ist es oft mühsam