02-04-2019, 23:43
(02-04-2019, 23:15)Geobacter schrieb: Wenn die Mohnkapseln, die im unreifen Zustand angeritzt werden Milch absondern...
Schon Plinius d. Ältere hat den Vorgang beschrieben.
Er berichtet, dass Diagoras aus Melos (um 400 vC) als erster Opium durch das Anritzen unreifer Mohnkapseln gewonnen habe.
Zuvor soll nur Mohnsaft, der durch Auskochen der (unreifen) Mohnpflanze gewonnen wurde, zur Verfügung gestanden haben.
Zur Gewinnung sagt er:
Der aus den Köpfen und Blättern gekochte Saft heißt Mekonium, und ist viel schwächer als das Opium (20,76).
Zur Gewinnung des Opiums schreibt er:
Von dem Gartenmohn zerreibt man die Kapsel des weißen mit Wein und nimmt davon zur Beförderung des Schlafes ein. Der Same heilt die Elephantiasis. Aus dem schwarzen gewinnt man einen Saft durch Einschneiden des Stängels, nach Diagoras, während er im vollen Wachsen, nach Jollas, nach der Blüte zu einer heitern Tageszeit, d. h. wenn der Tau schon abgetrocknet ist. Man schreibt auch vor, ihn unter dem Kopfe und diesen selbst zu ritzen, während bei keiner andern Art die Kapsel selbst eingeschnitten wird. Der Saft wird, wie es auch bei jedem andern Kraute geschieht, in Wolle, oder, wenn, wie beim Lattich, nur sehr wenig da ist, auf dem Daumennagel aufgefangen, meistens aber erst am folgenden Tage das, was trocken geworden, abgenommen. Der reichlich ausfließende Saft des Mohns wird eingedickt, in Kügelchen geformt und im Schatten getrocknet; er erregt nicht allein Schlaf, sondern kann, in größerer Menge genommen, selbst den Tod nach sich ziehen. Man nennt ihn Opium (21,105).
MfG B.