(02-04-2019, 22:53)Sinai schrieb: Die Schilderung der Professorin war sehr glaubwürdig. Bei meiner nächsten Frankreichreise redete ich mit einem patron - das heißt konkret mit einem alten Chef eines Bistrot. Er bestätigte dies. Auch ältere Gäste wußten, daß das früher streng verboten war
Gut. Das mag dir glauben, wer will.
Es sind ja noch einige andere Dinge offen.
Damit die unbeantworteten Fragen nicht in Vergessenheit geraten, führe ich sie nochmals auf:
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Daß ab 1500 v. Chr. in Ägypten Opium bekannt war, wissen wir.
Woher wissen "wir" das?
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Priesterärzte verabreichten ihren Patienten Opium zur Schmerzbekämpfung nach Verwundungen oder bei Krebs.
Wenn man das so genau weiß, sollte es doch Belege dafür geben.
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Da Menschen bei Verwundungen oft viele Jahre weiterlebten (zB Knochenbrüche), war hier das Abgleiten in Sucht vorprogrammiert. Die betreffenden Ärzte konnten hier ein Vermögen aus der Familie des Abhängigen herauspressen.
Tatsächlich? Wo kann man das nachlesen?
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Aber auch bei chirurgischen Eingriffen wurde Opium eingesetzt. Zum Ziehen eines Zahnes beispielsweise.
Wo wird das beschrieben?
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Hier hatte es der Arzt schon schwerer, den Patienten süchtig zu machen, da es eigentlich eine einmalige Gabe als Analgetikum war.
Tatsächlich? Weiß das außer dir noch jemand?
(31-03-2019, 00:31)Sinai schrieb: Die Grenze zwischen Arzt und kriminellem Rauschgifthändler war damals fließend
Sind diese atemberaubenden Erkenntnisse irgendwo publiziert?
(01-04-2019, 11:39)Sinai schrieb: Auf Zypern wurden in der späten Bronzezeit Flaschen hergestellt, die die Form einer Mohnkapsel hatten (Base Ring ware) und nach Analysen Opium enthielten.
In diesen Gefäßen, in denen man wenn man sich Mühe gibt Mohnkapseln wiedererkennen mag, hat man keine Reste von Opium gefunden. Mag sein, dass sie (auch) zur Aufbewahrung von Mohnfrüchten (Samen) gedient hatten.
Der Stand der Forschung dazu ist HIER (klick!) nachzulesen:
"Die Keramik der Perioden Späte Bronzezeit IA bis IIB ist durch die so genannte Base-Ring-Keramik gekennzeichnet. Sie besitzt eine feinpolierte Oberfläche, die wohl Metall nachahmen sollte. Die Gefäße sind mit geraden, aber auch welligen Relieflinien dekoriert. Benannt ist die Keramikware nach ihrem (fast) immer vorhandenen Standring. Typisch sind zwei umlaufende Ringe am oberen Hals. In der Forschung wurde vermutet, dass die Primärfunktion dieser Gefäße die Lagerung von Opium war, da sie auf den Kopf gestellt Mohnkapseln ähneln. Neuere Analysen von Base-Ring-Gefäßen aus Zypern und Israel ergaben jedoch keinerlei Hinweise auf Opium."
(01-04-2019, 11:39)Sinai schrieb: 1975 wurde in der Hauptstadt Kition ein 14 Zentimeter langer Bronzezylinder aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben, der als Opiumpfeife interpretiert wird und wohl aus dem Tempel einer Fruchtbarkeitsgottheit stammt.
Dass man im 12. Jh vC schon Opium geraucht hätte, ist eine gewagte Annahme. Das hätte ich gerne von einer Autorität auf dem Gebiet bestätigt gesehen, habe dazu aber nichts finden können.
Frage: Wer behauptet, dass im 12. Jh vC bereits Opium geraucht worden wäre?
(01-04-2019, 11:39)Sinai schrieb: Aus dem alten Griechenland belegen archäologische Funde, dass die Griechen Opium für kultische und auch medizinische Zwecke gebrauchten.
Fragen: Was an Funden liegt vor? Wer hat was gefunden? Aus welcher Zeit stammen die Funde? Wo lassen sich wissenschaftliche Aufarbeitungen derselben einsehen?
(01-04-2019, 11:39)Sinai schrieb: Die Mohnkapsel war das Symbol für den Schlafgott Hypnos.
Ja. Aber auch für andere Götter findet der Mohn als Attribut Verwendung.
Beispiele: Gaia, Hermes, Demeter, Homonia, Hades, Hekate, die Horen und die Hesperiden bei den Griechen
Fides, Fortuna und Hispania bei den Römern.
(01-04-2019, 11:39)Sinai schrieb: Bei einer Inventur des kaiserlichen Palastes im Jahre 214 wurden insgesamt 17 Tonnen Opium gezählt.
Tatsächlich? Interessant. Caracalla war 214 in Asien unterwegs.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Heutige Fachärzte für Psychiatrie publizieren gerne.
[…]
In der Antike sah es anders aus. Damals wurde Wissen als kostbares Geheimnis streng gehütet!
Das stimmt nicht. Antike medizinische Literatur gibt es reichlich.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Wenn eine Tempelschule erkannte,…
Welcher Schulbetrieb schwebt dir da vor?
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Der betreffende Tempel wollte das Monopol behalten. Nur wenige - besonders vertrauenswürdige, das heißt besonders verschwiegene - Priesterärzte wurden eingeweiht, der Masse der im Tempel tätigen Ärzte wurde das verheimlicht - veröffentlicht wurde das klarerweise niemals - weder schriftlich noch mündlich in Vorlesungen. Priesterärzte waren ja keine Wand..
Du erzählst Märchen. Woher hast du solche Informationen?
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Ich kann mir gut vorstellen, daß so ein Tempel eine Plantage zur Zucht von Opium errichtete..
Ja. Deine Phantasie geht oft mit die durch.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Aufgeschrieben wurde nichts - und wenn, dann nur Falsches
Sagt außer dir wer?
Es gibt reichlich griechische und römische medizinische Literatur. Und zum Teil durchaus qualitätvolle.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Um zum Opium zurückzukehren: Man fand uralte Opiumtöpfe aus Ton in Opiumform samt Deckeln aus Ton in Form der typischen Krone
Nirgendwo hat man "Opiumtöpfe" gefunden, die dem Altertum zugeordnet werden können.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: Die vertrockneten Überreste konnten mittels forensischer Chemie eindeutig als Opium identifiziert werden,…
Zunächst stellt sich die Frage, warum da was "forensisch" hätte untersucht werden müssen. Schön wäre es, könntest du einen Beleg zum Untersuchungsergebnis beibringen, zumal mir gegenteilige Ergebnisse zu Untersuchungen von Base-Ring-Gefäßen bekannt sind.
(01-04-2019, 22:06)Sinai schrieb: … die Altersbestimmung mittels radiometrischer Datierung ergab ein hohes Alter, das mit der Fundstelle (Grabkammer) korrelierte
Auch dazu wäre der Hinweis, was mit "hohes Alter" gemeint sein soll und wo die Untersuchungsergebnisse einzusehen sind hilfreich.
MfG B.