(17-02-2019, 02:01)Ulan schrieb:(17-02-2019, 01:23)Sinai schrieb: Zu viel pflanzliche Nahrung führt zu Problemen.
Nein, das tut es garantiert nicht. Die meisten Vegetarier sind gesuender als der Rest der Bevoelkerung.
Nicht überall auf der Welt.
Vegetarier müssen sich sehr gut mit Nährwerten auskennen. Sehr viele Vegetarier die davon keine Ahnung haben, sind nicht so gesund. Das Wissen von den Nährwerten ist auch noch nicht gerade besonders alt. Vor allem Kinder die im Wachstum ausschlieslich vegetarisch versorgt werden, sind gar nicht so selten überhaupt nicht gesund.
Unser Körper ist an Lebensverhätnisse angepasst in denen eine Auswahl unserer Nahrungsmittel überhaupt nicht vorgesehen ist.
Noch nicht mal eine regelmäsige Nahrungsverorgung.
Örtliche Klimaverhältnisse, Jahreszeiten..
estreme Witterungsanomalien..
den gar nicht so seltenen Witterungsanomalien fallen sehr häufig auch die Nutztiere zum Opfer. Hungersnöte kamen in kühleren oder trockeneren Gegenden unseres Planeten auch damals schon viel häufiger vor als in milderen und feuchteren, in denen jedes Jahr sogar mehrere Ernten auf dem selben Feld möglich sind.
Hilfslieferungen gab es nicht. Wer in solchen Zeiten und unter solchen Bedingungen auch Milch verwerten kann, hat bessere Überlebenschancen. Weil auch sehr robuste und genügsame Wiederkäuer, die auch ohne besonders große Mengen Frischfutter solche extremen Zeiten viel leichter überleben, gab es die Viehzucht schon lange vor dem Ackerbau.
Fisch-Rogen (Kaviar) ist ein besonders hochwertiges Nahrungsmittel. Außer der von "Barben", *https://ruteundrolle.de/2017/11/16/barbe-barbus-barbus/
Zusammengefasst: Unser Körper ist an ungewisse und unsichere Versorgungslagen angepasst. Er kann Nahrung sehr gut als Reserven anlegen. Er ist somit an ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot angepasst und kann damit sogar 1-2-3 Wochen fast ohne Nahrungsaufnahme überleben. Milchverträglichkeit kann diese Zeitspanne noch einige Tage verlängern.
Vegetarismus ist ein Luxus den sich unser Körper nur dann leisten kann, wenn auch regelmäßig genug Nahrung vorhanden ist und vor allem in großer Auswahl. So dass damit ständig alle einzelnen wichtigen Abhängigkeiten abgedeckt werden können.
Im gegenwärtigen sehr bequemen Konsum-Enten-Zeitalter ist das kein Problem.. Aber die Lebensumstände unserer Vorfahren ermöglichten eine solch große Auswahl wohl eher nicht.
Die Vegetarier der Steinzeit und noch früher..hatten es von daher nicht besonders leicht. Und vor allem auch im Winter mit einer Vielzahl von Konkurrenten zu tun, die oftmals gar nicht viel größer waren als Ratten und Mäuse, deren Fortpflanzungszyklus wenige Wochen beträgt.. Außerdem waren die Nutzpflanzen im Paradies auch sonst noch lange nicht so ertragreich wie heute. Manche waren damals sogar noch ziemlich ungenießbar und mussten erst durch langwierige Züchtungen auf das richtige Format mit brauchbaren Inhaltsstoffen gebracht werden. Und in der Zwischenzeit ist gar so mancher an den Folgen von Unterernährung umgekommen.
Aber von den eigentlichen Konkurrenten der Vegetarier war bisher aber noch gar nicht die Rede. Mikroben... von denen die Gesamtbiomasse ein Mehrfaches aller heute lebenden Veganer und Vegetarier zusammengerechnet ausmacht-- einschließlich Paarhufer und Wiederkäuer - machten unseren Vorfahren ein rein vegetarisches Überleben so gut wie unmöglich. Die Stoffwechselausscheidungen einiger dieser Mikroben sind oftmals auch schon in Dosen von wenigen tausendstel Gramm lebensgefährlich. Von daher kann man annehmen, dass Vegetarier vor beginn des sogenannten Industriezeitalters eher nur ganz selten ein fortpflanzugsfähiges Alter erreichten. Wie es aber auch andersherum, echte freiwillige Veganer und Vegetarier wahrscheinlich überhaupt erst seit der Erfindung des Kühlschrankes gibt. Zumindest hier in den sogenannten westlichen Breitengraden und in denen man oftmals schon froh sein musste, wenigsten eine regelmäßige Ernte pro Jahr sicher in die Scheune zu bringen.
Der Mensch ist also genaugenommen ein Allesfresser, dem auch übermäßiger Wohlstand arge gesundheitliche Problem bereiten kann. Und das ist wohl anders herum der eigentliche Grund, warum Vegetarier im gegenwärtigen Konsum-Enten-Zeitalter etwas besser abschneiden. Meiner Meinung nach sollten wir aber trotzdem versuchen uns all jene Enzyme zu erhalten, die es uns ermöglichen im Notfall auch Fleisch verwerten zu können. Man weis ja nie, ob nicht auch wieder andere Zeiten kommen, in denen die Auswahl im Nahrungsangebot nicht sonderlich groß ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

