(18-01-2019, 00:29)Ekkard schrieb: Was ich damit ausdrücken will:
1. der Mindestlohn ist ( . . . )
2. er führt zu erhöhten Anforderungen an die Arbeitnehmer.
Das mit den "erhöhten Anforderungen" stimmt leider.
So mancher Uni-Absolvent der auf dem gnadenlosen Arbeitsmarkt strandet, weil seine Anfängerqualifikation nicht so viel wert ist wie der Mindestlohn, flucht über das . . .
Statt daheim zu sitzen und depressiv zu werden, wäre er gern bereit, ums halbe Geld in seinem Bereich tätig zu sein
Der ganze Mindestlohn hat natürlich keinen Sinn, wenn er keine Anstellung garantieren kann.
Für jemand, der keine Arbeit hat, ist der Mindestlohn natürlich der blanke Hohn
Der Mindestlohn dient lediglich dem Schutz derjenigen, die Arbeit haben - und nicht einmal das !
Denn bekanntlich bauen heutige Unternehmen Arbeitsplätze ab, weil sie zu teuer sind
Andererseits wäre es fatal, den Mindestlohn abzuschaffen. Da würden auch dort, wo es nicht notwendig ist, die Löhne purzeln
Vielleicht wäre es nun an der Zeit, das Problem von der anderen Seite anzugehen:
Ich verweise auf Beitrag #2
(13-01-2019, 21:32)Sinai schrieb: Die staatliche Regelung der Mindestlöhne hat doch überhaupt nur Sinn, wenn gleichzeitig die Wohnungspreise und Mieten reglementiert werden.
Sonst ist es tatsächlich so, daß die Deutschen "ein Schweinegeld verdienen", aber sich das Wohnen nicht mehr leisten können.
Im internationalen Vergleich (Polen, Indien, Rotchina) verdient der Deutsche tatsächlich ein "Schweinegeld"
Durchschnittlich das 5 fache !
Nur bringt das nichts, wenn die Wohnungspreise und Mieten 10 Mal so hoch sind . . .
Hier sollte das System der Sozialpartner zu arbeiten beginnen. In der EU ist das erlaubt:
Art. 155 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union
"(1) Der Dialog zwischen den Sozialpartnern auf Unionsebene kann, falls sie es wünschen, zur Herstellung vertraglicher Beziehungen einschließlich des Abschlusses von Vereinbarungen führen."
Darauf habe ich in Beitrag #1 hingewiesen
Es können nur die Sozialpartner gemeinsam so eine Frage diskutieren.
Da die Sozialpartnerschaft in der Bundesrepublik nicht so recht funktioniert (zu viele Partikularinteressen) wäre eine Steigerung des Einflusses der Sozialpartner auf EU-Ebene anzudenken.
In anderen EU-Ländern funktioniert doch die Sozialpartnerschaft recht gut: in Österreich beispielsweise
In Österreich gibt es eine relativ effiziente staatliche Regelung der Mieten
Ganz luftleer dürfte die Idee der Sozialpartnerschaft wohl nicht sein, sonst wäre sie nicht in den genannten Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union eingebaut worden
Die Sozialpartnerschaft auf EU-Ebene auszubauen, könnte ein interessanter Weg sein

