(30-12-2018, 00:51)Sinai schrieb: Ich habe mich immer gefragt, was die "Zöllner" waren.
[...]
Erschlagen durften sie nicht werden, da sie unter dem Schutz der Besatzungsmacht standen. Aber sie wurden zurecht geächtet.
Daß solche Leute nicht Richter oder Zeugen sein konnten, war doch gut.
War doch gut, daß ihre Familienmitglieder ausgegrenzt wurden - der Mann sollte spüren, daß seine Kinder Parias waren und daß seine Frau trotz allem Reichtum nicht die große Dame spielen konnte. ha ha
Die in den Evangelien genannten "Zöllner" waren wohl ortsansässige Angestellte von Pachtgesellschaften gewesen.
Die Teilhaber an den Steuerpachtgesellschaften waren in der Regel vermögende römische Bürger gewesen. Sie konnten auch dem Ritterstand angehören. Nur jene, die über genügend Vermögen verfügten, konnten gemeinschaftlich(!) die enormen Summen aufbringen, die für die Steuerpacht im Voraus auszulegen waren.
Den ortsansässigen Helfern der Steuerpächter schlug nicht nur die Abneigung, die arbeitende Menschen gegenüber Steuereintreibern empfinden, sondern auch Hass entgegen, zumal diese "Zöllner" mit der Besatzungsmacht kollaborierten.
MfG B.