06-09-2018, 15:43
(06-09-2018, 14:00)Kreutzberg schrieb: Eine interessante Überlegung führt mich zu einer gewagten Hypothese : eine schwammige Formulierung kennen wir ja auch heute noch, sogar in Gesetzestexten sind diese zu finden !!! - Es ist m. E. so, dass wer konkret wird sich leider auch angreifbar macht. Der Schreiber der dagegen wage bleibt in seinen Aussagen, lässt natürlich Raum für Interpretationen. Vor diesem Hintergrund habe ich den Eindruck, dass dieses Manko bewusst in Kauf genommen wurde.
1.) Eine schwammige Formulierung ist keine verklärte Sprache.
2.) Noch einmal: Die christliche Religion lehrt, daß Jesus nach seiner Auferstehung einen verklärten Laib hatte.
Das Wort verklären ist mittelhochdeutsch und hat eine positive Bedeutung, vgl. den Duden im Internet
Daß die Sprache Jesu "verklärt" war, habe ich noch nirgends gelesen.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß die Sprache Jesu "bildhaft" war
Damit wir in den Begriffen sauber sind.
3.) Ja, es stimmt, auch in von Parlamenten erzeugten Gesetzestexten findet man bisweilen schwammige Formulierungen. Diese gelten als undefinierte Gesetzesbegriffe und sind verfassungswidrig, da sie dem Staat (Behörde, Richter) zur Willkür bei der Gesetzesanwendung ermächtigen.
4.) Zur Vermeidung der Angreifbarkeit: dies kann sehr wohl der Fall gewesen sein. Die vier Evangelisten waren sehr exponiert und konnten nicht Klartext schreiben.
Allerdings ist das für spätere Bibelleser eine unzumutbare Hürde.