16-08-2018, 22:45
(16-08-2018, 20:49)Ekkard schrieb: 1) Wie kommst du auf dieses "dünne Eis"? Ich kann nicht finden, dass hier jemand zu beweisen versucht, dass ein Gott nicht existiert. Die Argumente wenden sich gegen die Ideologie, dass Menschen mit einem starken Gottesglauben die besseren und überzeugenderen sind.
(14-08-2018, 20:23)Philemon schrieb: Niemand kann allen Menschen beweisen, dass Gott existiert oder nicht existiert. Es gibt gute und schlechte Argumente für beide Seiten.2) Es gibt genau genommen gar keine!
3) Wovon soll das denn überzeugen? Solange keine konkreten Angaben zu Gott möglich sind, ist der Spruch sinnleer. Niemand, auch die Bibel nicht, verfügt über ein Wissen über Gott.
4) Ja, das ist die Entschuldigung für fast alles am Thema Gott. Damit wurden Kreuzzüge in Gang gesetzt, Indianer und Afrikaner bekehrt - alles mit Blut und Tränen!
Wer über Gott Bescheid zu wissen glaubt, glaubt todsicher das Falsche.
5) Das ist auch etwas ganz anderes und - entgegen deiner Aussage oben - durchaus mit dem Verstand ohne Weiteres nachvollziehbar: Gott wird auf diese Weise zum Zielpunkt persönlicher Verantwortung = Wahrnehmung persönlicher Verantwortlichkeit gegen Mensch und Umwelt. Und diese Verantwortlichkeit ist auch jedem Atheisten möglich! Daher widersprach ich auch der Mär von der Sackgasse!
1) Er versucht nicht die Ideologie, sondern Widersprüche und Unklarheiten zu entblößen. Ein allmächtiger Gott kann nicht widersprüchlich sein und ist daher falsch und nicht existent. Das ist die Kausalkette, die hier versucht wird angestoßen zu werden. Wenn dem dann keiner widerspricht, kann man endlich ruhig schlafen...oder?
2) Doch Argumente gibt es. Beweise hingegen gibt es vielerlei Ansicht nach nicht. Doch ich bin der Meinung die Komplexität und Schönheit der Natur und die Empfindungen des Menschen über Natur, Musik und Kunst sind Beweise für Gott. Wer oder was sonst kann so etwas erschaffen? Nicht umsonst haben Dichter wie Göthe dieses empfinden des göttlichen in ihre Poesie miteingebaut. Auch wenn die sich eher auf griechische Götter bezogen. Sie wussten es nicht besser.
3) Ich verstehe diese Aussage nicht ganz. Wenn es einen Gott gibt, dann enthält ja wohl die Bibel wissen darüber. Und wenn es keinen gibt, dann natürlich nicht. Aber dir ist ja klar, dass wir hier vom Christentum reden und für Christen enthält sie eindeutig Wissen über Gott. Vielmehr ist sie die einzig legitime und vertrauenswürdige Quelle für uns. Ohne sie kann ja jeder behaupten, wozu er Lust hat.
4) Das glaube ich auch! Niemand kann über Gott komplett bescheidwissen, vielleicht bin ich da manchmal auch zu überheblich. Die weisen Sprüche Salomos handeln an vielen Stellen davon, dass ein Mensch der meint über Gott bescheid zu wissen, ein Narr ist. Und trotzdem kann man einige Dinge verstehen. Man kann ja keine Beziehung zu jemandem führen, den man überhaupt nicht versteht.
Nur weil eine Aussage als Ausrede benutzt wird, heißt es nicht, dass sie weniger wahr ist.
5) Ich als Christ denke nicht, dass ich besser bin als Andere. Ich weiß vielmehr, wie schlecht ich eigentlich bin, weil ich Gottes Gesetze ja jetzt kenne und Gott ist das Maß für das Gute. Denn er ist der Einzige, der gut ist, moralisch perfekt. Natürlich können Atheisten genau wie Christen versuchen moralisch besser, wenn gar absolut zu werden. Christen halten sich dabei an Gottes Gesetz, unveränderbar, und Andere an menschliche Gesetze, die sich laufend ändern und somit kaum absolut sein können. Unabhängig davon kann aber weder der Christ noch der Atheist sich so gut an die Gesetze halten, so gut sein, dass er in den Himmel kommt. Der moralisch "bessere" erweiste sich dann nur wie jemand, der versucht über den Grand Canyon zu springen und ein bisschen weiter kommt als Andere, trotzdem noch tausende meter vom anderen Ende entfernt ist. So lächerlich sind Versuche der moralischen Absolution um in den Himmel zu gelangen. Daher können wir nur auf Gottes Gnade hoffen, denn wir haben ja Dinge verbrochen. Jeder von uns hat in unserem Leben anderen Mensch und Gott unrecht getan. Dieses Unrecht muss ein gerechter Gott vergelten. Aber er wollte uns Menschen nicht aufgeben und hat daher das Unvorstellbare getan. Er ist selbst auf die Erde gegangen und hat sich als Mensch kreuzigen lassen. Das war die Strafe, die wir hätten tragen müssen und die Schuld die wir hätten zahlen müssen für unsere Vergehen. Wer jetzt an Christus glaubt, dem vergibt Gott seine Sünden.
Wer aber sagt ich brauche Jesus nicht, denn ich tue schon mein Bestes, das sollte reichen, dem wird der Himmel verwehrt werden. Denn er wollte durch seine eigenen guten Taten glänzen anstatt demütig vor Gott zu stehen und einzusehen, dass er ihm nichts vorzuweisen hat.
Also ja: Ein Atheist kann auch versuchen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Einem Christen geht es aber gar nicht drum. Ein Christ versucht aus Dankbarkeit und Liebe zu Gott sein Bestes zu geben, für das was Jesus für uns getan hat. Denn wir Christen wissen ja bereits, dass wir niemals gut sein können. Atheisten hingegen halten sich oft für ganz gut. Vielleicht nicht gut genug für den Himmel, aber auch nicht schlecht genug für die Hölle. So funktioniert das aber nicht. Keiner ist gut.