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Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!)
#14
(22-06-2018, 11:43)Ulan schrieb: Ich finde es schon bemerkenswert, wie Du die RKK mit "der Kirche" gleichsetzt. Ich habe nicht umsonst die orthodoxen Kirchen angeführt, von denen einige mindestens den gleichen Anspruch wie die RKK haben, "die Kirche" zu repräsentieren. Diese zeigen dieselbe angebliche "Verweigerungshaltung", weil sie der Ansicht sind, dass es die RKK ist, die den gemeinsamen Boden "der Kirche" verlassen hätte. Für diesen Standpunkt gibt es durchaus plausible Argumente. Einfach so zu tun als wären diese grundsätzlichen Differenzen mit dem Ende des Ablasshandels erledigt, halte ich für eine Fehleinschätzung.

Das muss man auf verschiedenen Ebenen betrachten. Zur Kirche als Gemeinschaft der Getauften gehören alle Getauften und, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass manche, die draußen sind, eigentlich drinnen sind, vielleicht noch mehr.
Dann gibt es aber die Kirche, die auf dem Fels Petri "erbaut" wurde. Hier ist für die Frage, wie die Trennungen zu bewerten sind, wenig relevant, ob man für historische Entwicklungen und Trennungen Verständnis hat oder gute Gründe dafür finden kann, sondern die Frage, wer den Bruch vollzogen hat. Wo man sich vom Papst entfernt und damit vom Nachfolger Petri, lebt man in einer relativen Trennung.
Bei Menschen ist es nicht anders: Es mag gute Gründe geben, als Individuum aus der Kirche auszutreten und vielleicht ist man sogar oder gerade wegen dem Austritt, sofern er Folge moralischer Konsequenz ist, der bessere Christ, so ist man dennoch von der Kirche getrennt. Daran ändert auch nichts, ob man meint, man selbst wäre eigentlich die "richtige" Kirche.


Zitat:Nun, ich denke, dahinter steckt die Idee, dass man sich eventuell auf Glaubensinhalte verständigen könnte, anstatt sich in Machtfragen zu verbeissen.

Glaubensinhalte können nicht Teil politischer Debatten sein, sie können nur durch die historische und theologische Forschung erschlossen werden.

Zitat:Natürlich sieht auch ein Protestant meist Gott als letzte Instanz.

Das ist auf den ersten Blick auch nachvollziehbar, aber was bedeutet das praktisch? Praktisch bedeutet es, die eigenen Interpretation und Deutungen als absolut zu setzen. Dass es ein Lehramt gibt, das u.U. aufgrund der historischen und theologischen Forschung zu anderen Schlüssen kommt als man selbst, passt nicht zum Streben nach Individualität.


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RE: Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!) - von aion - 22-06-2018, 13:11

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