Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!)
#13
(21-06-2018, 23:13)aion schrieb: Da der Papst in der Kirche eine wesentliche Rolle spielt, wären wir wieder bei der angesprochenen Verweigerungshaltung gegenüber der Kirche.

Ich finde es schon bemerkenswert, wie Du die RKK mit "der Kirche" gleichsetzt. Ich habe nicht umsonst die orthodoxen Kirchen angeführt, von denen einige mindestens den gleichen Anspruch wie die RKK haben, "die Kirche" zu repräsentieren. Diese zeigen dieselbe angebliche "Verweigerungshaltung", weil sie der Ansicht sind, dass es die RKK ist, die den gemeinsamen Boden "der Kirche" verlassen hätte. Für diesen Standpunkt gibt es durchaus plausible Argumente. Einfach so zu tun als wären diese grundsätzlichen Differenzen mit dem Ende des Ablasshandels erledigt, halte ich für eine Fehleinschätzung.

Zitat:Ja, das stimmt. Wer sich selbst als die letzte Instanz sehen möchte, der wird im Katholizismus nicht glücklich. Die Frage ist eben, warum man unbedingt eine Ökumene mit einer Kirche anstreben möchte, der man sich innerlich völlig verweigert.

Nun, ich denke, dahinter steckt die Idee, dass man sich eventuell auf Glaubensinhalte verständigen könnte, anstatt sich in Machtfragen zu verbeissen.

Zitat:Aber das liegt wohl in der Herangehensweise des Verständnisses: wenn man sich meint, als letzte Instanz sehen zu dürfen, glaubt man natürlich auch, über die Kommunion verfügen zu können.

Natürlich sieht auch ein Protestant meist Gott als letzte Instanz. Dass er nicht den Bischof von Rom als solche sieht, ist nachvollziehbar. Die Orthodoxie sieht das genauso wie die Protestanten.

Zitat:
Zitat:Im Prinzip scheint Dir das selbst bewusst zu sein, da Du ja Kreutzbergs Idee von regionaler Selbstbestimmung in der RKK als die Illusion bezeichnest,die sie ist.

Ja, natürlich. Es ist das Wesen des Katholizismus, dass er anerkennt, dass es über dem Menschen eine Autorität gibt. Das mag manchmal unbequem sein, finde ich aber konsequent. Ich verstehe schon, dass auf protestantischer Seite der individuelle Geist recht hoch bewertet wird, er ist aber immer individuell und damit Teil der eigenen Subjektivität - und damit fehleranfällig.

Wie gesagt, Deinen zweiten Satz würde ich auch so für Protestanten sehen. Ich würde eher die RKK so beschreiben,dass sie sich in eine Ecke manövriert hat, die sie zu einer Ökumene mit dem Rest der Christenheit unfähig macht. Ob man in einer solchen Situation überhaupt auf eine Ökumene hinarbeiten sollte, ist natürlich eine berechtigte Frage. Die RKK sendet da durchaus eine durchmischte Nachricht, wie z.B. mit dem Besuch des Papstes beim Weltkirchenrat vor ein paar Tagen, einem ökumenischen Instrument, dem sehr viele Kirchen der Welt angehören, mit der nennenswerten Ausnahme der RKK.


Nachrichten in diesem Thema
RE: Eucharistie-Disput (Bedeutung überbewertet ?!) - von Ulan - 22-06-2018, 11:43

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste