09-08-2017, 19:03
Hallo Adamea,
Was macht denn ein Bierbrauer, wenn er einen "guten Stoff" zusammenbraut? Er nimmt die Rohstoffe (Malz, Hopfen, Wasser und Hefe). Dann setzt er das, was Physiker Randbedingungen nennen, nämlich im Wesentlichen bestimmte Temperaturen zu bestimmten Zeiten. Den Rest überlässt er sich selbst. Heute weiß der Bierbrauer natürlich mehr über die Gärprozesse. Aber früher hat das auch ohne dieses Wissens funktioniert.
Abgesehen von solchen "Randbedingungen" ist kein ordnender Eingriff notwendig.
Das ist übrigens auch ein Prizip unseres Staates, Stichwort Subsidiaritätsprinzip. Die verschiedenen gesellschaftlichen (Verwaltungs-) Ebenen erledigen die Dinge, zu denen sie in der Lage sind selbst. Der Staat setzt nur (gesetzliche) Rahmenbedingungen oder tut seine Wünsche durch Fördergelder kund.
Umgekehrt habe ich noch deine Aussage an anderer Stelle im Kopf, dass das Ganze (das Große) mehr ist als seine Teil(chen). Danauch "vermehren sich" Informationen beim Übergang vom Kleinen zum Großen.
Das Erstaunliche daran ist, dass nicht einmal Gott schneller sein könnte, ohne seine Welt zu vernichten.
Ein Superwesen kann alles über seine Welt wissen - irgendwann; aber er kann es wegen der Signallaufzeiten nicht überall zugleich anwenden außer eben in der Form von Randbedingungen, die den Rahmen seiner (unserer Welt) abstecken. Und von diesem Moment an läuft die Welt allein.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Die Herausforderung eines Gottes der selber aktiv sein will, besteht darin der Ordner zu sein.Ist das so?
Was macht denn ein Bierbrauer, wenn er einen "guten Stoff" zusammenbraut? Er nimmt die Rohstoffe (Malz, Hopfen, Wasser und Hefe). Dann setzt er das, was Physiker Randbedingungen nennen, nämlich im Wesentlichen bestimmte Temperaturen zu bestimmten Zeiten. Den Rest überlässt er sich selbst. Heute weiß der Bierbrauer natürlich mehr über die Gärprozesse. Aber früher hat das auch ohne dieses Wissens funktioniert.
Abgesehen von solchen "Randbedingungen" ist kein ordnender Eingriff notwendig.
Das ist übrigens auch ein Prizip unseres Staates, Stichwort Subsidiaritätsprinzip. Die verschiedenen gesellschaftlichen (Verwaltungs-) Ebenen erledigen die Dinge, zu denen sie in der Lage sind selbst. Der Staat setzt nur (gesetzliche) Rahmenbedingungen oder tut seine Wünsche durch Fördergelder kund.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Gott ist also nicht nur ein Erschaffer sonderen auch ein ObermeisterErhalter der Welten. Klar dass er da ein göttliche Ordnungssystem und Gesetze haben muß. Gott sortiert ständig unser Chaos in die Ordnung ein. Gott liebt es ständig Ordnung herzustellen.Kann sein! Aber das muss nicht notwendigerweise so sein. Viele Dinge in unserer Welt ordnen sich von allein. Gott muss beispielsweise die Sedimentation oder den Aufbau des Erdkörpers nicht im Einzelnen planen, durchführen und überwachen, so wenig wie die Entwicklung des Lebens. Und so gibt es zahllose Geschehnisse, die von selbst zu dem führen was wir kennen. Und wenn wir das kennen, dann weiß ein Gott dies auch und kann sich Mühe (Energie) in diesen Details sparen. Wie gesagt, ER braucht nur die Randbedingungen geeignet zu wählen.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Mit "im Großen wie im Kleinen" meine ich NICHT eine langsam steigender Prozess!Klar! Das ist ja auch von mir eingebracht worden. Ich gab es nur zu bedenken. "Im Kleinen wie im Großen" bezieht sich auf die Selbstähnlichkeit, so wie du dies mit Hilfe von Semmelknödeln eräutert hast.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Das Kleine UND das Große IST IM Wissen gleichwertig gleich und ganz, also vollkommen.Schön wär's. Aber die Selbstähnlichkeit bedeutet noch keine gleichartige Gesetzlichkeit (und damit Wissen). Bestes und bekanntestes Beispiel ist die Quantenphysik. In der Tat sind Atome im Kleinen den Sonnensystemen im Großen ähnlich. Aber die Elektronen "kreisen" eben nicht um die Atomkern wie die Planeten um ihre Sterne.
Umgekehrt habe ich noch deine Aussage an anderer Stelle im Kopf, dass das Ganze (das Große) mehr ist als seine Teil(chen). Danauch "vermehren sich" Informationen beim Übergang vom Kleinen zum Großen.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Gott (das Große) UND der Mensch (das Kleine in Teilen) müsste den Menschen gegenseitig zeigen WAS sie IN sich haben und KÖNNEN. ...Nun das deckt sich mit einer meiner älteren Aussagen zum Gottesglauben. Wenn überhaupt, ist Gott keine theoretische Größe sondern vollzieht sich in Form der Nächstenliebe, Solidarit, Achtsamkeit, Gerechtigkeit und Augenhöhe. Zur Achtsamkeit gehört auch die von dir angemahnte "Erkenntnis der Talente".
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Sag mal kennst du die Hermetic nicht?Theosophie? Neuplatonismus? Als Physiker halte ich nichts von solchen Philosophien. Die sind mir zu sehr im Transzendenten verhaftet.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Vielleicht ist ja schon alles da, nur haben wir keinen Zugriff auf alles!Das kannst du gerne glauben; denn tatsächlich erreichen uns Informationen nur so, wie die Zeit vergeht. Das liegt an der endlichen Lichtgeschwindigkeit. Keine Wirkung gibt es aus Regionen, die weiter weg sind als ein Signal bis zu uns braucht.
Es gibt m.E. kein Ende. Es gibt nur ein ewiges Weiter und ein ewiges Nochmehr.
Das Erstaunliche daran ist, dass nicht einmal Gott schneller sein könnte, ohne seine Welt zu vernichten.
(09-08-2017, 10:58)Adamea schrieb: Welch eine Hochleistung muß Gott erbringen können....Energie, Geschwindigkeit....LichtgDu meinst, um an seine Allwissenheit zu kommen? Das ist eben die Frage, die Gläubige immer so leichthin beantworten.
Ein Superwesen kann alles über seine Welt wissen - irgendwann; aber er kann es wegen der Signallaufzeiten nicht überall zugleich anwenden außer eben in der Form von Randbedingungen, die den Rahmen seiner (unserer Welt) abstecken. Und von diesem Moment an läuft die Welt allein.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

