28-06-2017, 15:45 
		
	
	(28-06-2017, 13:50)scilla schrieb: da sich die 'Rassen' deutlich von einander unterscheiden lassen,
ist es wahrscheinlich, daß sich der aus Afrika einwandernde Neu-Mensch
mit bereits vorhandenen Alt-Menschen vermischt hat (was dann die Unterschiede der 'Rassen' erklärt).
Das klingt alles vernünftig, ist aber zumindest umstritten. Die genetische Verwandtschaft aller (heutigen) Menschen weist auf eine einheitliche Herkunft hin. Nach neueren Darstellungen hat es mehrere Ausbreitungswellen gegeben, deren Nachfahren eigene Genpools gebildet haben, deren Varianz aber nicht verhindert, dass sich Nachwandernde und schon da Seiende kreuzen können.
(28-06-2017, 13:50)scilla schrieb: die Bibel selber trifft darüber keine Aussagen, denn sie beginnt erst nach der letzten Eiszeit... und noch viel später. Die Urgeschichten sind Mythen einer Zeit vor rund 6000 Jahren. Sie haben mit historischen Bezügen nichts zu tun. Sie sind Glaubensbekenntnisse. Wenn man so will, sind sie Kristallisationspunkte der Kulturen im vorderen Orient. Könnte sein, dass tatsächlich Hirten und Bauern (Abel/Kain) unfriedlich aufeinander getroffen sind. Mit den nacheiszeitlichen klimatischen Verhältnissen dürfte der vordere Orient kaum etwas zu schaffen haben. Das "Paradies" / der Garten Eden scheint eher der "fruchtbare Halbmond" im Flüssesystem von Euphrat und Tigris zu sein, im Übrigen ein Ausdruck menschlicher Dichtkunst.
(28-06-2017, 13:50)scilla schrieb: die Geschichten in der Bibel sind weniger naturwissenschaftlich,Ja, ganz bestimmt. Sagen wir: Sie sind Glaubensliteratur.
als vielmehr geisteswissenschaftlich zu verstehen
Eine Urgesellschaft ist angesichts der landschaftlichen und klimatischen Vielfalt im vorderen Orient unwahrscheinlich bis unmöglich. Es war wohl eher so, dass eine Reihe von Geschichten (z. B. das Gilgamesch-Epos) langsam in die Alt-Israelische Geschichte "eingewandert" und dort aufgeschrieben worden sind. Das täuscht heute eine gewisse Einheitlichkeit vor.
Man denke aber auch an die viel älteren "Seevölker", Arier oder die Völker in Ostasien, Indien oder Australien. Es war wohl eher so, dass jede Auswanderungswelle eine eigenständige Gesellschaft gebildet hat.
Wahrscheinlich sind Landschaft, Klima und Ressourcen dermaßen prägend, dass andere, ältere Traditionen bald vergessen wurden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
	
	
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