26-06-2017, 18:06
(26-06-2017, 16:56)josef-maria schrieb: Und die "Adventisten" eigentlich hier die "siebenten-Tags-Adventisten" haben ursprünglich in 1844 auf die Wiederkunft des Messias gewartet, 1844 ging vorbei und Jesus kam NICHT wieder. Danach kam Ihre eigene Prophetin Ellen Gould White ...Klar doch! Das kommt davon, wenn man einen Mythos, hier eine Jesus-Erzählung als "wahr" unterstellt, ohne dies prüfen zu können. (Ein uralter Text ist kein Prüfinstrument!) Darum habe ich es mir angewöhnt, den Standpunkt aus diesen Mythen heraus in die Welt der gesellschaftlichen Tatsachen und Notwendigkeiten zu verlegen. Also Fragen zu stellen nach der Aufgabe des Mythos, der Wirkung auf die Gesellschaft oder der Erziehung, um nur einige zu nennen. Ich hege ein abgrundtiefes Misstrauen gegen "religiös motivierte Gefühle". Lieb gewordene oder von Autoritäten vertretene Erzählungen haben immer den Geschmack von Inderessen (warum erzählt der das, wem nützt es?).
(26-06-2017, 16:56)josef-maria schrieb: Jesus Christus ist für die Welt am Kreuz gestorben, damit wir vor Gott gerechtfertigt werden...Jesus wäre umsonst gestorben wenn es eh noch ein Untersuchungsgericht gäbe, also ist diese Lehre auch falsch...Nein, sondern dies ist eine unter mehreren Interpretationen (ich kenne mindestens 2 christliche und eine eine jüdische). Treten wir mal vor diese Interpretation und fragen uns, wem nützt sie? Sie nützt jenen Kräften in den Religionsgemeinschaften, die "Gnade" verleihen oder zusprechen - ein mächtiges Werkzeug, Einfluss zu nehmen. Man merkt das nicht gleich. Aber die römisch katholische Kirche hat dies zur Perfektion gebracht.
Wird durch deine genannte Interpretation die Welt besser? Die profane Antwort lautet: Nein. Denn den Menschen wird suggeriert, erlösungsbedürftig zu sein (wovon???). Ihre Selbstständigkeit wird mit voller Absicht untergraben.
(26-06-2017, 16:56)josef-maria schrieb: "Die Offenbarung", Jesus wird hier nicht als Schlächter wiederkommen, sondern als Erlöser...es ist seit Anbeginn der Welt die Sünde durch Luzifer(Satan) gebracht, das was die Menschen Böse macht und ihr Herz aus "Stein", wenn man die Offenbarung genau liest, sieht man das nicht Jesus die Menschen aufwiegelt zum Schlachten sondern Satan...und ich bin froh, da0 einmal Schluß sein wird mit der Sünde bei Jesu Wiederkunft..Auch hier ist die Frage: Kann eine Gesellschaft im Glauben an diese Vorstellung "besser" (friedvoller, gerechter) werden. Die böse Antwort ist: Nein. Denn der Mensch wird nicht vom Mythos gelenkt, sondern von handfesten (z. B. essbaren, lustvollen) Interessen. Kein Erlöser in den letzten 2000 Jahren konnte daran etwas ändern (falscher Ansatz!). Denn dazu müssten die Gefahren des Verhungerns, Verdurstens, Erfrierens etc. beseitigt werden. Ein Erlöser müsste nicht an den Mythen "drehen", sondern an den ökonomischen und ökologischen Fesseln der Menschheit. "Satan" ist eine Metapher für diese "Fesseln". Diesen Satan zu bekämpfen bedarf es vollkommen anderer Organisationformen des Wirtschaftens als sich alle Kirchen und Glaubensgemeinschaften (derzeit) träumen lassen!
Die religiösen Geschichten argumentieren in ihren "Wahrheiten" an den ökonomischen und ökologischen Tatsachen vorbei. Sie eignen sich darum mehr als Instrument der seelischen Gleichschaltung und Herrschaft. Sie erlösen uns auf jeden Fall nicht von jener "Hölle auf Erden", die uns blüht, falls wir weiterhin Raubbau an der Natur betreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard