@Sinai: War die Kugelgestalt der Erde eigentlich je ein Problem? Die griechische Vorstellung ueber die Kugelgestalt der Erde wird im allgemeinen den Pythagoreern zugeschrieben (nach 530 v.Chr., hier aber eher mit ideologischer Begruendung). Die Geschichte von den Booten, die ueber den Horizont verschwinden, und weitere Begruendungen, standen wohl bei Aristoteles. Platon und die Philosophen danach akzeptierten die Kugelgestalt der Erde allgemein als gegeben. Es war auch ein griechischer Gelehrter, Eratosthenes, die meiste Zeit seines Lebens Leiter der Bibliothek von Alexandrien, der 240 v.Chr. den Erdumfang erstmals experimentell bestimmte und berechnete; dabei war er aber keineswegs der erste, der das tat.
Was das Mittelalter in Europa angeht, so galt die Kugelgestalt der Erde als erwiesen, auch unabhaengig von der arabischen Ueberlieferung. Es gab einige christliche Abweichler, die aus biblischen Gruenden eine flache Erde befuerworteten (z.B. Laktanz oder Johannes Chrysostomos), also als Teil ihres Kampfes gegen das Heidentum und heidnische Philosophie, aber im allgemeinen standen auch die Kirchenfuehrer fuer die Kugelgestalt der Erde, wie Augustinus (uebrigens auch wieder aus ideologischen Gruenden). Die eigentliche Debatte ging hauptsaechlich um solche Dinge wie, ob Menschen kopfueber auf der anderen Seite der Kugel leben koennten, dass diese Menschen ja nirgendwo als Abkoemmlinge Adams gelistet seien, oder dass es dort zu heiss sei. Wie auch immer, die populaersten Enzyklopaedisten des fruehen Mittelalters listeten die Erde als kugelfoermig, ganz unabhaengig von der genaueren arabischen Ueberlieferung, die dann ab dem 12. Jahrhundert wieder breitere Rezeption erfuhr. Jedenfalls blieb diese Vorstellung erhalten; nicht umsonst gehoert zu den Koenigsinsignien die Weltenkugel, was zeigt, wie allgemein die Kugelvorstellung war.
Dass Columbus in einer Welt lebte, die von einer flachen Erde ausging, ist ein neuzeitliches Geruecht, das keiner Ueberpruefung standhaelt. Die Befuerchtungen gingen auch damals darum, ob die andere Seite der Erde nicht eventuell gefaehrlich sei (zu heiss, oder ob man von der Kugel faellt). Ein tatsaechlicher Fehler des Columbus beruhte auf einer falschen Umrechnung aus den exakten arabischen Zahlen zum Erdumfang. Da die falsche Meile benutzt wurde, ging Columbus von einer zu kleinen Erde, und damit einer kuerzeren Fahrt, aus.
Von antiken Vorstellungen wie den babylonischen mal abgesehen, ist die Kugelgestalt der Erde also seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. allgemein akzeptiert. Die Vorstellung von einer flachen Erde wurde erst von neuzeitlichen Extrem-Kreationisten im 19. Jahrhundert wieder belebt.
Was Robert Graves angeht, koenntest Du doch einfach nachschauen, was er aus Jesus gemacht hat. Daran ist nichts Veraechtliches. Sein Jesus ist ein Philosoph mit legitimen Thronanspruechen via Herodes dem Grossen.
Was das Mittelalter in Europa angeht, so galt die Kugelgestalt der Erde als erwiesen, auch unabhaengig von der arabischen Ueberlieferung. Es gab einige christliche Abweichler, die aus biblischen Gruenden eine flache Erde befuerworteten (z.B. Laktanz oder Johannes Chrysostomos), also als Teil ihres Kampfes gegen das Heidentum und heidnische Philosophie, aber im allgemeinen standen auch die Kirchenfuehrer fuer die Kugelgestalt der Erde, wie Augustinus (uebrigens auch wieder aus ideologischen Gruenden). Die eigentliche Debatte ging hauptsaechlich um solche Dinge wie, ob Menschen kopfueber auf der anderen Seite der Kugel leben koennten, dass diese Menschen ja nirgendwo als Abkoemmlinge Adams gelistet seien, oder dass es dort zu heiss sei. Wie auch immer, die populaersten Enzyklopaedisten des fruehen Mittelalters listeten die Erde als kugelfoermig, ganz unabhaengig von der genaueren arabischen Ueberlieferung, die dann ab dem 12. Jahrhundert wieder breitere Rezeption erfuhr. Jedenfalls blieb diese Vorstellung erhalten; nicht umsonst gehoert zu den Koenigsinsignien die Weltenkugel, was zeigt, wie allgemein die Kugelvorstellung war.
Dass Columbus in einer Welt lebte, die von einer flachen Erde ausging, ist ein neuzeitliches Geruecht, das keiner Ueberpruefung standhaelt. Die Befuerchtungen gingen auch damals darum, ob die andere Seite der Erde nicht eventuell gefaehrlich sei (zu heiss, oder ob man von der Kugel faellt). Ein tatsaechlicher Fehler des Columbus beruhte auf einer falschen Umrechnung aus den exakten arabischen Zahlen zum Erdumfang. Da die falsche Meile benutzt wurde, ging Columbus von einer zu kleinen Erde, und damit einer kuerzeren Fahrt, aus.
Von antiken Vorstellungen wie den babylonischen mal abgesehen, ist die Kugelgestalt der Erde also seit dem 4. Jahrhundert v.Chr. allgemein akzeptiert. Die Vorstellung von einer flachen Erde wurde erst von neuzeitlichen Extrem-Kreationisten im 19. Jahrhundert wieder belebt.
Was Robert Graves angeht, koenntest Du doch einfach nachschauen, was er aus Jesus gemacht hat. Daran ist nichts Veraechtliches. Sein Jesus ist ein Philosoph mit legitimen Thronanspruechen via Herodes dem Grossen.


