(09-04-2017, 08:02)Adamea schrieb: Die Druiden haben ihr Wissen nur mündlich überliefert. Es gibt da wohl keine Schriftstücke. Also kannst du das nie in Erfarhrung bringen.
Das bedeutet auch wenn eine Sprache ausstirbt, stirbt auch das Wissen.
In Worten steckt mehr als das Wort selbst, die Denweise und Bedeutung eines Wortes ist vom Individuum abhängig.
Eine mündliche Überlieferung ist oft deutlicher und genauer als es ein Schriftstück sein kann, weil Sprache und Praxis zusammen Hand in Hand gehen. Sprachen sind vom Aussterben bedroht.
Die Sache, dass muendliche Ueberlieferung oft deutlicher und genauer als ein Schriftstueck sein kann, ist mittlerweile weitgehend widerlegt. Muendliche Ueberlieferung, ohne dass der Ueberlieferer etwas aendert, gibt es nicht. Aber selbst, wenn wir das mal beiseite lassen, gibt es natuerlich auch diese Mode aus dem 19. und 20. Jhdt., dass alte Traditionen durch Esoteriker angeblich "wiedergefunden" wurden. Man denke z.B. an Gerald Gardner, dem sogenannten "Vater der Wicca", der auch schlicht behauptet hat, er haette seine Rituale von den letzten ueberlebenden Hexen eines lokalen Kults bekommen, ohne dass das irgendwie nachweisbar waere, was nahelegt, dass er diese schlicht erfunden hat. (Die Bibel hat uebrigens eine aehnliche Geschichte, wo das Buch Deuteronomium angeblich zufaellig im Tempel gefunden wurde).
Oder, um es auf den Punkt zu bringen: meine Frage ging dahin, ob wir es hier mit tatsaechlichen, belegten Traditionen zu tun haben oder neuzeitlichen Erfindungen.