03-04-2017, 22:58
(03-04-2017, 00:01)Hmm schrieb: Wie will man Ausgleich leisten, wenn man jemanden die Möglichkeit nimmt sich fortbewegen zu können?Das geht natürlich nur durch Ausgleichszahlung. Im Beispiel liegt das Unrecht tiefer, weil sich der Schädiger nicht selbst um das Opfer gekümmert hat oder kümmert, wie ich das verstanden habe. Sondern er hat die Gerichte entscheiden lassen, wo Versöhnung angesagt wäre.
Man sieht, was Schuld mit den Menschen macht: Sie zerstört das Beziehungsgeflecht und macht unfrei.
Mindesten einer kann sich befreien, indem er "abschließt" und die Schuld vergibt, nämlich der Geschädigte. Ungerecht? - Nein, sondern ein Akt zur seelischen Gesundung.
(03-04-2017, 00:01)Hmm schrieb: Sich selbst das Selbe antun?Natürlich nicht, weil das das Beziehungsproblem in keiner Weise angeht. Und darum geht es!
(03-04-2017, 00:01)Hmm schrieb: ... wenn man einem Menschen Unrecht tut, Gott dir aber deine Sünde verzeiht, du dafür mit dem ewigen Paradies belohnt wirst, ist es sicherlich keine Gerechtigkeit..... weil man ansonsten mit dem Motto leben würde, dass alle Sünden verziehen werden würden, wenn man Reue zeigt.Wenn ich das aus den Evangelien richtig verstanden habe, können Sünden nur dann vergeben werden, wenn die Menschen einander die Sünde zuvor (!) vergeben haben. Auf Seiten des Schädigers sind Reue und Ausgleich(szahlung) allein zu wenig. Für die Sündenvergebung ist die Versöhnung maßgeblich. Ist die nicht möglich (aus welchen Gründen auch immer), so ist auch keine Vergebung durch Gott möglich.
Ich habe den schwarzen Verdacht, dass sich die kirchliche Praxis an der Stelle die Sache zu einfach macht - zumindest gemacht hat. Da sind unsere Gerichte weiter im so genannten Täter-Opfer-Ausgleich.
M. E. ist "Gerechtigkeit" nicht das Wesentliche, sondern Versöhnung und Vergebung im Hinblick auf unsere Beziehungen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

