02-03-2017, 11:57
Um über Kriterien zu verfügen, was Evolution einem Christen ist, müsste man auf die Rolle der Abstraktion in der christlichen Überlieferung eingehen. Demnach sind die Konzepte der Offenbarungen abstrakt über verschiedene historische Situationen, d.h. nach eigenem Verständnis hat die Offenbarung immer wieder neues zu sagen, hinsichtlich der konkreten geschichtlichen Situation. Bspw. der Umgang mit Feuerwaffen, die Entwicklung von Buchhaltung, die Entwicklung von motorisierten Systemen, die Entwicklung von Telekommunikation usw. . Evolution wäre hier richtig gedacht, wenn sie nicht nur verschiedene Formen der Auslese betrachtete, sondern auch die Formen der Abstraktion verstünde, die eine urteilsmäßige Auffassung der jeweiligen aktuellen Situation ergibt. Eine solche Abstraktion ist bspw. die Rede von der exzentrischen Positionalität in der Anthropologie: Mit der Evolution dieser Fertigkeit verfügt der Mensch über eine unendliche Offenheit. Ist diese Einsicht der Evolutionstheorie mit den Einsichten der Religion kompatibel, oder gibt es auch hier eine Konkurrenzsituation? Wie müsste Religion dann gedacht werden?

