25-02-2017, 11:33
(25-02-2017, 02:33)Sinai schrieb: Seht ihr das auch so?
Nö. In dem Beispiel mit den Krebsen kommt Homosexualitaet nicht vor. Wozu soll das also gut sein? Die Krebse sind nicht homosexuell, und Homosexuelle aendern nicht ihr Geschlecht und verspueren im Regelfall auch kein Beduerfnis in die Richtung. Dass das Geschlecht von Tieren oft bei weitem nicht so felsenfest festgelegt ist wie bei Saeugetieren, inklusive uns Menschen, ist zwar interessant, hat aber nichts mit dem Thema zu tun.
Warum die Kirche zumindest historisch sich so sehr gegen Homosexualitaet ausgesprochen hat, hat wohl eher den Grund in der Sexualmoral, die im Christentum tief verankert ist. In der Kirchengeschichte wird die extrem sexualfeindliche Ethik des fruehen Christentums zwar meist auf Haeretiker geschoben, aber ich denke, das ist historisch falsch, auch wenn es natuerlich den nuetzlichen Nebeneffekt hat, dass dies eine Neubewertung in der heutigen Zeit einfacher macht. Das Christentum hat extrem koerperfeindliche Wurzeln, was man ja an den dauernden Beteuerungen, dass das Fleisch schlecht sei, sieht. Wenn also Freude am Sex tabu ist, und wenn Sex generell nur in der Funktion der Fortpflanzung geduldet wird, dann faellt Homosexualitaet sozusagen automatisch wegen der allgemeinen Sexfeindlichkeit aus dem Rahmen akzeptablen Verhaltens.
Ich hatte ja schon mal angedeutet, dass diese Feindlichkeit gegenueber der Fleischeslust so weit geht, dass gemaess des Lukas-Evangeliums sogar der eheliche Sex so schlecht ist, dass man dadurch das ewige Leben verspielt. Dieser Hang zum Extremismus in der Sexualmoral ist also in der christlichen Lehre tief verwurzelt.