21-02-2017, 17:08
Ich stimme den Ausführungen Ulans über das kirchliche Menschenbild weitgehend zu und sehe es ebenfalls als großes Problem, dass der Mensch zuerst als Sünder gesehen wird, welcher nur durch Gottes Hilfe überhaupt Gutes tun kann.
Ich sehe hierin auch durchaus ein psychologisches Problem für Gläubige, je nach Ausprägung der Religion. Es kann durchaus Spuren hinterlassen, wenn der Grundtenor seit Kindheit lautet: "Du bist ein sündiges Wesen, dass nur durch die Gnade Gottes erlöst werden kann."
Fehltritte, Schuld und Fehler werden gar nicht als zur Entwicklung dazugehörige, notwendige Dinge betrachtet, aus denen im besten Fall zu lernen ist, sondern als permanentes Versagen gegenüber Gott.
Das Menschen ohne Gott und Religion keine Moral und Ethik besitzen lässt sich schlicht durch einen Blick in die Welt widerlegen.
Nahezu alle millitärischen Konflikte auf der Erde werden von verschiedenen religiösen Lagern ausgetragen. Staaten, welche die Menschenrechte noch immer nicht unterzeichnen bzw. gegen diese verstoßen, sind zu einem ganz großen Teil solche, in denen die Religion in fundamentaler Weise gelebt wird bzw. es keine echte Religionsfreiheit gibt. Und auch innerhalb der gesellschaften sehen wir keinen Unterschied zwischen Atheisten und Gläubigen bei den Gewaltverbrechen.
Religion war und ist immer schon auch ein Verzicht auf die Nutzung des eigenen Verstandes. Und das macht es so gefährlich, über Religion seine Moral zu beziehen. Desweiteren gelten religiöse Moralvorstellungen zwangsläufig nur für die Mitglieder der jeweiligen Religionsgemeinschaft (auch wenn diese sie natürlich als universell, da von Gott gegeben, ansehen), nicht aber für die Leute außerhalb. Es ist daher schlicht notwendig, die Regeln des Zusammenlebens über eine Grundlage zu schaffen, die für alle Menschen gültig ist bzw. über die alle Menschen verfügen. Und das ist eben der menschliche Verstand in Verbindung mit seinem Empathievermögen.
Gewissen als Gott zu postulieren ist schwierig, denn unser Gewissen ist durchaus formbar. Im dritten Reich hatten viele Menschen auch deshalb kein Gewissen gegenüber den Juden, weil ihnen eine quasi "höhere gottgleiche Macht" (Hitler und sein Regime) doch überhaupt erst die Moral vom "bösen Juden" eingeimpft und somit auch das Gewissen ausgeschaltet hat. Unser Gewissen hängt sehr stark auch von unserer Erziehung, Bildung und Prägung ab. Gott spielt da keine Rolle. Man kann daher auch nicht plump sagen: "Töten ist böse". Bei den Ureinwohnern Nordamerikas war das Töten für viele Stämme ein völlig legitimer und durchaus ehrbarer Vorgang. Auch da geschahen Dinge, welche wir heute (mit unserer heutigen Kultur und Prägung) als völlig gegen die Menschenrechte betrachten würden, die in damaliger Zeit aber keine Gewissensbisse hervorriefen.
Ich sehe hierin auch durchaus ein psychologisches Problem für Gläubige, je nach Ausprägung der Religion. Es kann durchaus Spuren hinterlassen, wenn der Grundtenor seit Kindheit lautet: "Du bist ein sündiges Wesen, dass nur durch die Gnade Gottes erlöst werden kann."
Fehltritte, Schuld und Fehler werden gar nicht als zur Entwicklung dazugehörige, notwendige Dinge betrachtet, aus denen im besten Fall zu lernen ist, sondern als permanentes Versagen gegenüber Gott.
Das Menschen ohne Gott und Religion keine Moral und Ethik besitzen lässt sich schlicht durch einen Blick in die Welt widerlegen.
Nahezu alle millitärischen Konflikte auf der Erde werden von verschiedenen religiösen Lagern ausgetragen. Staaten, welche die Menschenrechte noch immer nicht unterzeichnen bzw. gegen diese verstoßen, sind zu einem ganz großen Teil solche, in denen die Religion in fundamentaler Weise gelebt wird bzw. es keine echte Religionsfreiheit gibt. Und auch innerhalb der gesellschaften sehen wir keinen Unterschied zwischen Atheisten und Gläubigen bei den Gewaltverbrechen.
Religion war und ist immer schon auch ein Verzicht auf die Nutzung des eigenen Verstandes. Und das macht es so gefährlich, über Religion seine Moral zu beziehen. Desweiteren gelten religiöse Moralvorstellungen zwangsläufig nur für die Mitglieder der jeweiligen Religionsgemeinschaft (auch wenn diese sie natürlich als universell, da von Gott gegeben, ansehen), nicht aber für die Leute außerhalb. Es ist daher schlicht notwendig, die Regeln des Zusammenlebens über eine Grundlage zu schaffen, die für alle Menschen gültig ist bzw. über die alle Menschen verfügen. Und das ist eben der menschliche Verstand in Verbindung mit seinem Empathievermögen.
Gewissen als Gott zu postulieren ist schwierig, denn unser Gewissen ist durchaus formbar. Im dritten Reich hatten viele Menschen auch deshalb kein Gewissen gegenüber den Juden, weil ihnen eine quasi "höhere gottgleiche Macht" (Hitler und sein Regime) doch überhaupt erst die Moral vom "bösen Juden" eingeimpft und somit auch das Gewissen ausgeschaltet hat. Unser Gewissen hängt sehr stark auch von unserer Erziehung, Bildung und Prägung ab. Gott spielt da keine Rolle. Man kann daher auch nicht plump sagen: "Töten ist böse". Bei den Ureinwohnern Nordamerikas war das Töten für viele Stämme ein völlig legitimer und durchaus ehrbarer Vorgang. Auch da geschahen Dinge, welche wir heute (mit unserer heutigen Kultur und Prägung) als völlig gegen die Menschenrechte betrachten würden, die in damaliger Zeit aber keine Gewissensbisse hervorriefen.
