20-02-2017, 13:26
(20-02-2017, 11:42)Gundi schrieb: Liebe als natürliches Phänomen ist sicherlich wissenschaftlich erklärbar.
Das wertet sie keineswegs ab, auch wenn hier verächtlich von "nur Chemie" gesprochen wird. Die Natur und die Vorgänge in ihr sind wahnsinnig faszinierend.
Ich verstehe daher nicht, weshalb einige Menschen unbedingt immer etwas transzendentes benötigen, um Dinge zu erklären und zufrieden zu sein. Eine rein natürliche Erklärung mindert doch in keinster Weise das Faszinosum "Liebe".
Genau. Die soziologischen oder auch poetischen Betrachtungen zum Thema Liebe werden nicht davon beruehrt, wenn es sich um einen (elektro-)chemischen Vorgang handelt.
Diese instinktive Ablehnung des Gedankens hat wohl hauptsaechlich damit zu tun, dass der Begriff "Chemie" wegen des oft unsinnigen Umgangs der Oeko-Bewegung damit eine negative Beurteilung erhalten hat. Wenn mir irgendjemand ein Gericht im Supermarkt zeigt und mir erzaehlt "Da ist Chemie drin!", kann ich dem unbesehen zustimmen, obwohl das wohl nicht ist, was der- oder diejenige gemeint hat. Natuerlich ist da "Chemie drin"; genau wie beim Gemuese vom Oeko-Bauern.
Insofern ist auch die Beschreibung von "Liebe" in solch einem Kontext tatsaechlich erst einmal neutral. Unsere Gefuehle haben wir ja trotzdem, auch wenn da "nur" die Hormone zuschlagen.