13-02-2017, 13:36
(12-02-2017, 19:37)Adamea schrieb: Das ist nur so weil Glaube leider immer nur mit einer Religion verbunden wird, wider besseren Wissens dass es auch Gläubige OHNE Religion gibt.Das denke ich in gleicher Weise. Allerdings haben wir uns hier im Forum schon vor längerer Zeit darauf verständigt, von Glaube nur zu sprechen, wenn damit die Akzeptanz einer transzendenten Entität (also Jenseitiges, Übernatürliches, Gott, Engel, Satan) verbunden ist.
"Glaube ohne Religion" wäre danach "Weltanschauung" oder im engeren Sinne "Vorstellungen vom Mitmenschen", Mitmenschlichkeit, Humanismus.
(12-02-2017, 21:14)Geobacter schrieb: Glauben bedeutet, dass man etwas für wahr hält, was durchaus auch nicht wahr sein kann. Glaube, bedeutet in diesem Sinn, dass ES wirklich so ist, wie man sich vorstellt, obwohl man ES sich nur Ideal- und Wunschvorstellungen selbst zusammen gedichtet hat.Das ist nur im engeren Sinne so. Nimmt man die Vorstellungen vom vergesellschafteten Leben und von der Mitmenschlichkeit hinzu und lässt mythologische Vorstellungen weg, dann ist (verallgemeinerter) Glaube jene Summe von Leitvorstellungen, die das Funktionieren einer Gesellschaft in der Regel gewährleistet - nicht immer, wie wir wissen.
Bei Wahrheiten muss man sehr genau den Kontext beachten. Im Unterforum Philosophie haben wir diesen Begriff schon mal erörtert.
(13-02-2017, 12:22)Adamea schrieb: Ein Gläubiger denkt sich das Sein also weiter als eine Erfahrung reicht wärend ein Atheist es vorzieht sein Denken ausschließlich im Bereich der Erfahrungsmöglichkeiten beläßt.Das stimmt einfach nicht. Neben der Erfahrung bedarf es immer auch der Sollvorstellungen. Einfaches Beispiel: Wir machen die Erfahrung, dass man mit einer motorbetriebenen Kutsche ganz gut vorwärts kommt. Aber ich muss auch wissen, was Einbahnstraßen sind, was man an Fußgänger-Überwegen zu beachten hat, und dass ich einen Schalldämpfer brauche. Das alles sind von der Gesellschaft erdachte Regeln (Sollvorstellungen), die zu einem gedeihlichen Straßenverkehr erforderlich sind. Sehr indirekt folgen sie aus der Vorstellung über unsere Mitmenschen.
Deine Auslassungen über Atheisten, Agnostiker, Gläubige sind nicht präzise genug gefasst um mehr zu sein als eine persönliche Ansicht. Was z. B. ist vom "eigenen Inneren" zu halten, das Atheisten angeblich fehlt? Oder "Atheisten" und "Gläubige" stehen bei dir "diametral"; dabei leben beide nach Regeln ihrer sie umgebenden Gesellschaften. Es wird einfach nicht klar, was du unter Glaube verstehst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard