(28-12-2016, 01:47)Ekkard schrieb: 1) "Handle stets so, dass die Maximen deines Handelns allgemeines Gesetz werden könnten" oder "Was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihnen auch" oder "was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem anderen zu" sind alles Formulierungen ein- und derselben Erkenntnis, die Kant als "kategorischen (nicht bedingten) Imperativ (Handlungsanweisung)" bezeichnet hat.
2) Dahinter steckt ein Gleichheitsgrundsatz, der da sagt: Gesellschaftliche Regeln gelten ausnahmslos für alle.
Ich kann mir natürlich Gedanken machen, warum Menschen vor allem sich selbst (und ihre Clique) gerne mal ausnehmen.
Aber daran ändert eine Begriffsbildung nichts und Kant kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass Menschen diese Ausnahmen machen.
3) Beispielsweise verhindert die Begriffsbildung nicht, dass jemand zum Selbstmordattentäter wird. Nur kann man leicht nachweisen, dass Selbsmordattentäter nicht im Sinne des kategorischen Imperativs handeln. Denn ihre Regel scheidet die Gesamtgesellschaft in "Recht-" und "Ungläubige". Für die "Ungläubigen" gelten keine oder andere Schutzregeln. So etwas ist unmoralisch im Sinne des kategorischen Imperativs, der verlangt, dass Regeln grundsätzlich für alle gelten können müssen.
4) Kant hat nur die Messlatte definiert.
Wie Gesellschaften damit umgehen, ist nicht Gegenstand dieses Threads.
5) Und ich habe keine Rezepte, wie man Menschen dazu bewegt, ihre unmoralische Idelogie (wir, die Guten, und jene, die Bösen) zu überwinden.
Achtsamkeit (Adamea) allein wird gegenüber dem beispielhaft angeführten Selbstmordkrieger keine Wirkung zeigen. So klar denken diese Leute nicht. Aber auch das hat nichts mit dem Begriff bzw. der Messlatte zu tun.
Gekürzter Eintrag! Die Kürzung ist in der Plauderecke unter dem Thread "Plaudern über ???=1?".
1) ..."kategorischen (nicht bedingten) Imperativ (Handlungsanweisung)" ... ???
Was bedeutet "nicht bedingt"? Das etwas ohne Bedingung auszuführen ist.
Eine Handlung bedingt aber doch immer auch dass man ein Handelnkönnen oder müssen erkannt hat!
2) Der Begriff "Ausnahme" muß kategoriesiert werden.
3) ...dass Regeln grundsätzlich für alle gelten können müssen.
Das reicht nicht und ist m.E. nur 1 GeltungsBEREICH eines Kategoriesystems mit 3 Kategorien.
4) Kant mag die Messlatte NUR definiert, haben, doch sie war niemals nur zum Betrachten gedacht!
5) Menschen bewegen sich der Wahrscheinlichkeit nach mehr, wenn sie etwas VERSTANDEN haben. Aber auch wenn sie es Wollen und wenn es ihnen nützlich ist, Sinnvoll erscheint, Freude bereidet usw..
Das Gute und das Böse IST nicht gut genug deffiniert!
Achtsamkeit allein reicht nicht, so wie das Wissen um den kI, sollte es VOLLSTÄNDIG sein, allein nicht reicht!
Wie gesagt ich habe Kant vielleicht nicht ganz verstanden.
Ich habe m.E. jedoch verstanden WAS er erreichen wollte.

