27-11-2016, 00:05
Ich halte das Beispiel mit dem Suren-Beten nicht für das, was der kategorische Imperativ will. Wenn jemand die Regel aufstellt: 'Man soll am Morgen am offenen Fenster lauthals eine Sure deklamieren!', dann muss sich der Regelgeber (Gesetzgeber, Parlament, Priester, Imam, ...) fragen, ob das "laut-aus-dem Fenster rufen" auch dann gelten soll, wenn etwas ganz anderes für die Parlamentarier, die Imame oder Muslime Störendes gerufen wird. Kant verlangt ganz klar, dass die Teilgesellschaften bis hinab zum Einzelnen in keinem Fall mit zweierlei Maß messen sollen.
Für den Einzelnen gilt das natürlich genauso: Meine Handlungsmotive sollen so sein, dass, wenn andere dieselben Motive haben oder anwenden, dies für mich akzeptabel ist. So ist die Entscheidung, die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki mit Nuklearwaffen zu vernichten wider den kategorischen Imperativ Kants, weil die nukleare Vernichtung für amerikanische (oder andere) Städte natürlich nicht akzeptabel ist. (Selbstverständlich kann man noch viele weitere Gründe finden, aber hier geht es nun mal um die moralische Messlatte des kategorischen Imperativs.)
Für den Einzelnen gilt das natürlich genauso: Meine Handlungsmotive sollen so sein, dass, wenn andere dieselben Motive haben oder anwenden, dies für mich akzeptabel ist. So ist die Entscheidung, die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki mit Nuklearwaffen zu vernichten wider den kategorischen Imperativ Kants, weil die nukleare Vernichtung für amerikanische (oder andere) Städte natürlich nicht akzeptabel ist. (Selbstverständlich kann man noch viele weitere Gründe finden, aber hier geht es nun mal um die moralische Messlatte des kategorischen Imperativs.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard