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Gott, Realität oder Fiktion?
#30
(16-08-2016, 21:45)Ekkard schrieb: Vor 1400 bis 2000 Jahren galt etwas anderes als "Mensch-sein" als heute, im Europa des 21. Jahrhunderts.
Nur wenn wir das im Sinne unseres Zeitgeistes in dem WIR leben so interpretieren. Für die Menschen als Selbst und einzelne Individuen, galt  Mensch-Sein sicher nur als das selbe wie für uns. Einzig und alleine die Rahmenbedingungen dafür  waren ganz andere und wesentlich schwierigere, weil die Zukunftserwartungen des einzelnen Individuums wenn überhaupt, nur äußerst schwer prognostizierbar waren. Das Mensch-Sein mit seiner ganz besonderen Eigenheit sich selbst zu erkennen und darüber nachdenken zu können, bringt es mit sich, dass das Individuum Mensch sich auch seiner existenziellen Nöte und allen Bedrohungen in seiner Wirklichkeit bewusst wird und somit nach Ordnungsmustern in seiner eigenen Wirklichkeitswelt sucht, welche das ganze erträglicher machen..Wir, als menschliche Individuen des 21. Jh. haben alle diese grundlegenden Probleme unserer Vorfahren nicht mehr.
Wir leben in einer von uns selbst strukturierten Ordnung, die es uns ermöglicht, gelassen und unbekümmert auf Morgen zu warten.. in der Gewissheit, dass wir mit aller Wahrscheinlichkeit auch Übermorgen noch so gesund sein werden, um uns auch nächste Woche darauf verlassen zu können, dass es im Falle qualifizierte Artgenossen gibt, die sich um uns kümmern, wenn wir von einem parasitären Krankheitserreger befallen  oder von einem unglücklichen Missgeschick heimgesucht werden, das wir Unfall nennen...

Und wir brauchen uns heute keine höhere Ordnungsmacht mehr vorzustellen, auf die wir durch besondere Verhaltensweisen und Riten Einfluss nehmen, damit sie uns vor Unheil bewahrt und unsere Rivalen/Feinde bis in alle Ewigkeit dafür bestraft, wenn sie uns über den Tisch gezogen haben. Beziehungsweise, dass sie sich schon vor einer solch entsetzlichen Strafe fürchten müssten, falls sie nur beabsichtigen, uns über den Tisch zu ziehen.  Icon_razz


(16-08-2016, 21:45)Ekkard schrieb: Wenn wir die Menschenwürde heute als gegebenes Faktum unserer kulturellen Entwicklung betrachten, dann legen wir letztlich eine Vorstellung fest als gemeinsame, intersubjektive Idee, die nicht mehr wegzudenken ist.
Das ist sicher unbestreitbar.

Aber... WIR müssen das gar nicht. Die Vorstellung, dass die Menschenwürde etwas mit unserer Kultur und ihrer Entwicklungsgeschichte zu tun hat, ist überhaupt nicht haltbar, wenn man sich die Geschichte unser kulturellen Entwicklung genauer anschaut.
(16-08-2016, 21:45)Ekkard schrieb: Und damit landen wir wieder bei weiteren Vorstellungen, die eine gewisse kulturelle Verfestigung erfahren haben, wozu sicher die jüdische, später christliche und muslimische Mythologie gehören.
Man könnte auch ohne schlechtes Gewissen, den Begriff Mythen-Ideologie verwenden.


(16-08-2016, 21:45)Ekkard schrieb: Als Gläubige gehen wir fest davon aus, dass es da einen Gott gibt, der unser Dasein in Händen hält. Aber was können wir über die reine Glaubensaussage (das Bekenntnis) hinaus annehmen, ohne an irgend welchen Stellen in Kollision mit der empirischen Wirklichkeit zu geraten.
Im besten Falle, müssen wir uns mit einem Kompromiss zufrieden geben, für den sich jeder selbst entscheidet, wenn er den Glauben an einen Gott braucht, welcher sein Dasein in den Händen hält. Nur aber ist das gar nicht so einfach, ohne nicht auch mit seiner meschlichen Mitwelt im ständigen Konflikt zu leben, die es einem allseits schwer macht, die Illusion aufrecht zu erhalten..


(16-08-2016, 21:45)Ekkard schrieb: Ich muss ehrlich zugeben, dass mir die (in meinem Falle: christliche) Mythologie (biblische Geschichten mit Gott, Christus, seinen Jüngern, mit Engeln, himmlischen Heerscharen, Himmel und Hölle) entglitten ist. Für mich sind das alles Geschichten, die vielleicht einmal einen Lebenssinn vermittelt haben: Der Mensch als Bevölkerung der von Gott zur Verfügung gestellten Bühne des Daseins mit festen Regeln des "Regisseurs" (Gott) und seiner Assistenten (Engel, Teufel, Erlöser, Propheten).

Tröste dich, du bist nicht alleine. Und der Glaube an das Leben, an die Gewissheit dass Leben ein regenerativer Prozess ist, dem alles Sein zugrunde liegt und in dem alles Sein erhalten bleibt, liegt der Realität ein gutes Stück näher, als jedwede übernatürliche/unnatürliche Illusion einer Gottesvorstellung nach dem Bilde unseres menschlichen Wunschdenkens, welches wir stets mit Mittel verteidigen müssen, die unsere Würde als Menschen gar nicht so selten in einem sehr zweifelhaften Licht erscheinen lassen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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Gott, Realität oder Fiktion? - von Ekkard - 16-06-2016, 21:12
RE: Gott, Realität oder Fiktion? - von dharma - 16-06-2016, 22:17
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