Lucilla schrieb:Lucilla@Ulan
könntest du mir ein paar genaue stellen sagen , wo im NT etwas von Gewalt steht? Das habe ich bis jetzt gar nicht gewusst. Würde es gerne im Zusammenhang lesen.
Nur um klar zu sein: Hier geht es um eine ganz bestimmte Art von Gewalt, naemlich um den Tod nach angenommenem Fehlverhalten. Ich habe zwei Stellen genannt. Die erste war 1Kor 5:
Zitat:1 Übrigens hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer mit der Frau seines Vaters lebt.
2 Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat.
3 Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre:
4 Im Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn,
5 diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird.
Also, ohne Ueberpruefung der Sachlage, in Abwesenheit, stoesst Paulus hier einen Liquidationsfluch aus, also ein Todesurteil. Vollstreckt wurden solche Urteile natuerlich erst, als die Kirche im 4. Jahrhundert an die Macht kam (die so Verurteilten wurden dann der Staatsgewalt zur Hinrichtung uebergeben); fuer Paulus muss in dem Moment der Fluch reichen.
Die zweite genannte Stelle war Apg 5:
Zitat:1 Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück,
2 und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas von dem Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen.
3 Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belügst und von dem Erlös des Grundstücks etwas für dich behältst?
4 Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen? Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott.
5 Als Hananias diese Worte hörte, stürzte er zu Boden und starb. Und über alle, die es hörten, kam große Furcht.
6 Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein, ohne zu wissen, was geschehen war.
8 Petrus fragte sie: Sag mir, habt ihr das Grundstück für so viel verkauft? Sie antwortete: Ja, für so viel.
9 Da sagte Petrus zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, stehen vor der Tür; auch dich wird man hinaustragen.
10 Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Die jungen Männer kamen herein, fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
11 Da kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.
Also, wer nicht seinen ganzen Besitz der Kirche vermacht und es wagt, etwas fuer sich zu behalten, ist des Todes. Als Gottesurteil macht das hier keinen Sinn, da es Petrus ist, der das Urteil spricht.
Bei all dem geht's um ein "wer nicht mit uns ist und unseren Regeln folgt, ist des Todes". Und zwar nicht erst im Jenseits.

