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Religion und Nationalsozialismus
#22
(30-06-2016, 19:57)Bion schrieb: Es ist natürlich unsinnig zu behaupten, die SS wäre christlich geprägt gewesen. Das tut auch niemand, der seine fünf Sinne beisammen hat.
Festzuhalten ist nur, dass es niemandem am Fortkommen innerhalb der Organisation behindert hatte, wenn er katholisch oder evangelische gewesen war.

Unterscheide immer öffentliche Propaganda und tatsächliche Realität. Auch im Dritten Reich.
Die Sache war so: Es waren katholische, lutherische, calvinistische junge Männer, die die zweijährige Ausbildung bei der Wehrmacht mit guter Dienstbeschreibung absolviert hatten (die Rede ist ab der Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht 1935) und sich dann frw. zur SS meldeten.
Vereinzelt gab es junge Männer, die aus ihrer Kirche ausgetreten waren und Gottgläubig waren.
Wie oben schon erwähnt: Atheisten wurden in die SS nicht aufgenommen "keine Bolschewiken!"
Beim Eintritt in die SS die obligatorische Frage: "Ist er Mitglied bei der Partei?"
Der Bewerber stand verdattert da, aber ein im Saal stehender SS-Offizier donnerte laut schallend: "Ja!"
Damit war er dabei, bei SS und Partei.
Er füllte seine Religionszugehörigkeit aus, beispielsweise r.k.
Kein Mensch belästigte ihn deswegen

ABER dann, nach zwei oder drei Wochen, mußte er feststellen, daß alle die am Sonntag in die Garnisonsstadt zur Messe gehen wurden, ausgelacht wurden.
Kein Verbot, natürlich nicht. Aber heute würde man sagen Gruppendynamik (und zwar in diesem Fall von oben gesteuert), langsam in Richtung Mobbing gesteigert.

Nach weiteren zwei Wochen war jedem klar: man kann hier im Schwarzen Orden nicht Diener zweier Herren sein.
Die christliche Religion wurde verleugnet; gerade mal zu Weihnachten bei der Familie saß der SS-Mann in seiner stolzen Uniform im selben Zimmer wie der Christbaum (Julbaum genannt) und schenkte den Kindern die üblichen Weihnachtsgeschenke. Dies wurde von der SS toleriert, man wollte ja keinen Krieg mit dem Volk

Aber dann zurück in der Kaserne, sah es wieder anders aus.
Ja, Bion, es mag schon stimmen, daß viele SS-Männer nicht aus ihrer (jeweiligen) Kirche ausgetreten sind, die SS wollte ganz einfach keinen Ärger mit dem Volk haben.

Begründung: im Krieg gegen den Bolschewismus brauchte man nicht nur die 38 SS-Divisionen (jede 20.000 Mann stark), sondern das Viermillionenheer der Wehrmacht !
Und diese Millionen Wehrmachtssoldaten samt ihren Familien wollte man nicht verärgern.
Daher der stillschweigende Modus Vivendi zwischen SS und den drei christlichen Kirchen.
Die SS bekämpfte nicht die drei christlichen Kirchen, sie ignorierte sie.

Und es kam noch etwas dazu: die Außenpolitik
Das Dritte Reich brauchte das katholische Italien, und auch das erzkatholische Spanien, wollte doch Hitler eine Armee durch Spanien schicken, um Gibraltar zu befreien

Alfred Rosenberg (kein SS-Angehöriger) schadete dem Reich enorm, in unvorstellbarem Ausmaß. Durch seinen "Mythus des 20. Jahrhunderts" war
das Reich trotz aller Waffenbruderschaft von 1936/37 (Legion Condor) im Jahre 1940 in Spanien keine Option.
Gibraltar blieb britisch, dadurch ging Stalingrad verloren (alliierte Operation Bagration) und dann ging das Afrikakorps unter
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Religion und Nationalsozialismus - von Sinai - 23-06-2016, 19:01
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