27-03-2016, 01:09
(26-03-2016, 19:49)Bion schrieb: Du…sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr. (Lev 19,18)Laut Hans Küng in seinem Buch "Jesus" hat Jesus das ganz direkt, punktuell gesehen: Der- oder diejenigen, die Hilfe brauchen, denen soll geholfen werden. Es gibt kein Geschäft, das nicht warten könnte.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde… (Mt 5,44)
Wer sind diese Nächsten, die geliebt werden sollen?
Das von dir angesprochene Problem der Verallgemeinerung ist schon in der nachösterlichen Gemeinde aufgetreten und wird im NT geschildert. Die frühen christlichen Gemeinden haben ärmeren christliche Gemeinden durch Kollekten geholfen - insbesondere der offenbar verarmten Gemeinde in Jerusalem.
Ganz sicher haben sich christliche Gemeinden s. Z. um Christen gekümmert - es gab ja auch genug zu kümmern.
Aber heute geht es in einigen Weltgegenden den Christen so gut, dass sie das Gebot der Nächstenliebe sehr weit fassen und nicht nur Christen angedeihen lassen. Weltweit fließen Millionenbeträge.
Im übrigen kümmern sich Christen und Gemeinden auch um das Wohl der Flüchtlinge, jedenfalls hier in unserer Gegend in und um Köln. Die mir bekannten Helfer haben besonders mit dem Behördenkram Ärger und Lauferei.
(26-03-2016, 19:49)Bion schrieb: Christen dieser Art sind die Minderheit. Dabei könnte das Notwendige gelingen, wenn sich die reichen Christen dieser Welt des Gebots erinnerten.Nun, man muss nur mal genauer hinschauen. Möglich, dass Gemeinden als Minderheit erscheinen. Aber das liegt daran, dass Christen generell zu Minderheiten geworden sind. Und sich christlich nennende Persönlichkeiten handeln durch aus gegen den Heiligen Geist der Nächstenliebe.
(26-03-2016, 19:49)Bion schrieb: Dem Durchschnittsmenschen sind die Armen gleichgültig, wenn sie sich weit genug weg befinden. Oder irre ich mich? Und wenn sie es bis nach Europa schaffen, werden sie Wirtschaftsflüchtlinge genannt, und die Mehrheit der ansässigen Menschen – Christen und Nichtchristen – möchte sie möglichst schnell wieder loswerden.Nun, hier zeigt sich eine gewisse Schizofrenie. Es fließen nach wie vor Spendengelder in alle Welt - auch und gerade von säkularer Seite. Nur, wenn es ums Tun geht, den Platz oder den Komfort, dann auf einmal will man die Hilfsbedürftigen Menschen plötzlich los sein.
(26-03-2016, 19:49)Bion schrieb: Und was ist mit der Feindesliebe? Kennt jemand ein Beispiel, wo diese konsequent gelebt wurde oder wird? Könnten dafür eventuell die Quäker als Beispiel herhalten?Im Grunde wird sie seit dem 2. Weltkrieg in Europa gelebt, heißt nur "Völkerverständigung" oder "Aussöhnung" z. B. D -- F. Ein akuter Krieg z. B. mit dem Islamischen Staat verstellt den Blick darauf, dass irgendwann einmal Friedensverhandlungen sein müssen. Und diese sollten, wie die Entwicklung nach Versailles zeigt, nicht von Hass bestimmt werden. Feindesliebe hat viele, auch sehr sachliche Gesichter.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

