(08-08-2014, 22:56)Sinai schrieb: Der Gott der Christen duldet keinen Gott neben sich !Das Argument war schon schlüssig. Der christliche Monotheismus mag in der Theorie einer sein. Man kann sich auch freilich damit abfinden, oder es sogar für ein gutes Bild halten, mit einer Trinität so etwas wie Beziehung innerhalb Gottes abbilden zu wollen.
Nur würde das bedeuten, dass die Trinität eine bloße bildhafte Beschreibung wäre, aber nicht wirklich existent. Damit wäre aber der Sohn nicht mehr in Identität mit Gott existent, sondern ein beschreibendes Konstrukt, das Menschen erfunden haben.
Das beißt sich mit der christlichen Vorstellung.
Die andere Seite ist die Praxis. Frage doch mal rum, wievielen Katholiken klar ist, dass sie eigentlich - ihrem Modell nach - durch und mit Christus beten. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen das gar nicht einordnen können, warum beim Hochgebet "mit ihm und in ihm und durch ihn, bitten wir Dich, allmächtiger Vater..." gesprochen wird.
Dass vor allem nicht das Bewusstsein da ist, nicht Christus anzubeten. Außerdem gibt es häufig semantische Verwechselungsspielchen zwischen Gott, Herr und Christus. Verständlich, dem christlichen Denken nach ist das gleich. Wenn das aber alles gleich ist, dann kann man auch zu Christus beten, wenn man Gott anbetet. Da man aber in diesem Moment sich entscheidet, ein Gebet an Christus zu senden und nicht an Gott, verwässert sich der Monotheismus.
In etlichen Gebetsbüchern gibt es zudem Stoßgebete an Christus, Maria, den Hl. Geist usw usf.
Theoretisch mag das Christentum monotheistisch sein, in der Praxis sieht das ganz anders aus. Von dem Grundproblem zu schweigen, dass eine Trinität, die Beziehung in Gott abbilden soll, eben ein Bild von Gott ist.